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Köln: 2:0-Sieg beim KSC und Bestürzung über Özats Zusammenbruch
Daum und Spieler mit Tränen in Augen

Köln: 2:0-Sieg beim KSC und Bestürzung über Özats Zusammenbruch
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Ein plötzlicher Zusammenbruch von Ümit Özat hat den 2:0 (0:0)-Sieg des 1. FC Köln in der Bundesliga am Freitagabend gegen den Karlsruher SC überschattet.

In der 25. Minute sackte der Defensivspieler der Kölner auf Höhe des Strafraums unvermittelt zusammen. Schiedsrichter Florian Meyer unterbrach die Begegnung sofort, nachdem Özats Mannschaftskollegen mit heftigen Armbewegungen und Handzeichen einen Notfall signalisierten.

Kölns Physiotherapeut Dieter Trzolek, Karlsruhes Mannschaftsarzt Dr. Marcus Schweizer und mehrere Sanitäter eilten sofort auf das Spielfeld und leisteten erste Hilfe. Özat war offenbar die Zunge in den Hals gerutscht. Der Profi aus der Türkei wurde dann auf einer Trage vom Spielfeld in die Katakomben des Wildparkstadion transportiert.

"Er lag völlig leblos am Boden. Da wir die Situation nicht einschätzen konnten, haben wir die Herzdruckmassage fortgeführt. Er kam im Stadioninneren wieder kurz zu sich und war so verwirrt, dass er wieder aufs Spielfeld rennen wollte. Ob das Ganze eine neurologische oder kardiologische Ursache hat, wird derzeit im Krankenhaus untersucht", beschrieb KSC-Arzt Schweizer die Vorgänge. Nach etwa fünf Minuten kam Trzolek wieder an den Spielfeldrand und zeigte den Daumen nach oben. Der Stadionsprecher informierte die geschockten Beteiligten und Zuschauer dann, dass Özat wieder ansprechbar sei.

"Er ist ins Krankenhaus gebracht worden, um kardiologisch untersucht zu werden. Die Ärzte sagen aber, es ist nur eine prophylaktische Maßnahme. Er bleibt die Nacht zur Beobachtung in Karlsruhe", berichtete der von dem Vorfall sichtlich mitgenommene FC-Manager Michael Meier bei Premiere in der Halbzeitpause.

Die Kölner Spieler und Trainer Christoph Daum hatten während der bangen Minuten Tränen in den Augen. Erst als die Entwarnung kam, gab Schiedsrichter Meyer (Burgdorf) die Begegnung wieder frei. "Ich konnte mich das ganze Spiel davon nicht freimachen. Wir haben ein Verhältnis, dass über das normale Trainer-Spieler-Verhältnis hinausgeht", sagte Daum nach dem Spiel. Meier ergänzte dann: "Alle stehen unter diesem Eindruck. Jetzt zur Normalität überzugehen, ist natürlich schwer. Wenn's nach mir geht: Lasst uns nach Hause fahren und das Spiel neu ansetzen", erklärte Meier weiter.

Offenbar hatten alle Beteiligten wieder die plötzlichen Herztode des Spaniers Mariano Puerta (FC Sevilla), des Ungarn Miklos Feher (Benfica Lissabon) oder des Kameruners Marc-Vivien Foe vor Augen. "Es gibt keine klare Regelung dafür. Herr Meyer hat die Kölner Spieler gefragt, ob sie in der Lage sind weiterzuspielen. Sie haben gesagt: Ja, wir wollen weiterspielen", erklärte Eugen Strigel, Schiedsrichter-Lehrwart beim Deutschen Fußball-Bund (DFB).

Der Schock über diesen Zwischenfall saß den Spielern danach noch in den Knochen. Bis zur Pause geschah so gut wie nichts mehr, die beiden Tore gerieten kaum mehr in Gefahr. Den ersten Kölner Auswärtssieg in der Bundesliga seit dem 4. März 2006 sicherte Torjäger Milivoje Novakovic, der den Ball in der 72. Minute aus kurzer Distanz über die Linie brachte. Es war bereits das dritte Saisontor des Stürmers. Der Slowene bereitete zudem das entscheidende 2:0 durch Sergiu Radu (84.) vor.

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