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Angeschlagenes Milan als Favorit gegen Liverpool

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Trotz der verpassten Meisterschaft in der Serie A geht der AC Mailand heute als Favorit ins Champions-League-Finale gegen den FC Liverpool. Die "Reds" hingegen setzen in Istanbul auf ihre Außenseiter-Chance.

Eigentlich müsste der AC Mailand heute wie ein angeschlagener Boxer ins Finale der Champions League (20.45 Uhr MESZ/live bei Premiere und SAT.1) gegen Englands Rekordmeister FC Liverpool in Istanbul gehen. Doch vor dem Showdown am Bosporus demonstrieren die Milan-Stars unerschütterliches Selbstvertrauen: "Ich bin in der Form meines Lebens und glaube nicht, dass irgendein Verteidiger mich stoppen kann", tönte der ukrainische Torjäger und Europas Fußballer des Jahres, Andrej Schewtschenko. Dabei war die Leistung der Mailänder zuletzt sehr enttäuschend, die Qualifikation für das Finale äußerst glücklich und der Verlust der Meisterschaft ausgesprochen deprimierend.

Auch Milan-Kapitän Paolo Maldini, der im Atatürk-Stadion von Istanbul sein siebtes Endspiel im Landesmeister-Pokal bzw. der Champions League bestreitet, hat offenbar keine Zweifel daran, dass er heute zum fünften Mal den wichtigsten Pokal im europäischen Vereinsfußball in die Höhe stemmen wird: "Wir sind noch stärker als beim Endspiel-Sieg 2003 gegen Juventus Turin. Wir haben alle elf Spieler im Kader, die damals in der Anfangsformation standen, weitere dazu geholt und einfach die beste Defensive in Europa."

Liverpool will "es machen wie die Griechen"

Doch so wie sich die "Rossoneri" in der Rolle des Favoriten gefallen, nimmt auch Liverpool mit großer Freude die schon in den vorherigen Runden gegen den italienischen Meister Juventus Turin und den englischen Champion FC Chelsea genutzte Rolle des Außenseiters an. "Diese Ausgangslage gefällt uns", meinte Mittelfeldspieler Djimi Traore: "Sie haben wir bereits die ganze Saison. Und wir wollen es machen wie die Griechen bei der EM." Die Hellenen gewannen 2004 mit dem deutschen Trainer Otto Rehhagel als krasser Außenseiter den Titel.

"Reds"-Teammanager Rafael Benitez ergänzte verschmitzt: "Wir haben viel zu gewinnen und fast nichts zu verlieren." Der deutsche Vize-Weltmeister Dietmar Hamann kann sich auch noch genau erinnern, welche Partien in der Königsklasse in dieser Saison entscheidend waren. "Das Achtelfinale gegen Leverkusen war der Wendepunkt", erinnerte Hamann an die beiden überzeugenden 3:1-Siege gegen Bayer: "Da haben wir gemerkt, dass wir gegen große europäische Teams bestehen können."

Angetan ist Hamann von der Euphorie in der Beatles-Stadt vor dem ersten Endspiel im wichtigsten Europacup seit 1985: "Man merkt, dass das ein ganz besonderer Klub ist, und wie viel es den Menschen bedeutet, erstmals seit 20 Jahren im Champions-League-Finale zu stehen. Auf der Straße werde ich dauernd angesprochen, jeder wünscht einem Glück."

Magath glaubt an "klare Sache für Mailand"

Diese Euphorie und die bessere Form in den letzten Wochen hält Ottmar Hitzfeld, der 1997 mit Borussia Dortmund und 2001 mit Bayern München die Champions League gewann, für den Vorteil des Außenseiters: "Die "Reds" wirken selbstbewusster und souveräner." Sein Nachfolger in München, Felix Magath, glaubt dagegen an "eine klare Sache für Mailand".

Diesem Frieden will AC-Coach Carlo Ancelotti dagegen nach den letzten Darbietungen seines Teams nicht trauen. "In diesem Spiel gibt es keinen Favoriten, und es würde mich nicht überraschen, wenn wir erst im Elfmeterschießen gewinnen würden. Deshalb lassen wir das auch trainieren", bekannte der Coach: "Aber unsere Erfahrung wird entscheiden." Auch der Trainingsbesuch von Italiens Regierungs-Chef und Milan-Boss Silvio Berlusconi, der die Profis mit einer Ansprache auf das Endspiel einschwor, zeugt von durchaus großem Respekt der Lombarden.

"Reds" auch bei Finalsieg nicht in "Königsklasse"

Die "Reds", die kein Elfmeterschießen übten, würden mit einem Erfolg ein kurioses Stück Europacup-Geschichte schreiben: Da sie in der Liga nur Rang fünf hinter Stadtrivale FC Everton belegten und die Qualifikation für die neue Saison in der "Königsklasse" damit verpassten, wären die Briten der erste Champion, der seinen Titel nicht verteidigen darf.

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