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Voss-Tecklenburg
"... dann wäre ich Kaffee verkaufen gegangen"

FCR: Voss-Tecklenburg ist immer noch fassungslos
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Martina Voss-Tecklenburg verfolgte am Sonntag im PCC-Stadion erst den Auftritt der "Löwinnen" gegen Wolfsburg und dann die Pressekonferenz. Auch sie äußerte sich.

Am 11. Februar bekam Martina Voss-Tecklenburg von dem Vorsitzenden Dieter Oster per E-Mail einen neuen Ein-Jahres-Vertrag zugeschickt – mit dem Hinweis, „dass nur der finanzielle Anhang fehlt“, wie die bisherige FCR-Trainerin erklärt. Am Donnerstag dann der Paukenschlag. „Ich bin völlig geschockt, leer und enttäuscht“, war die erste Reaktion der 43-Jährigen. Im Interview nach dem Wolfsburg-Spiel äußerte sich Voss-Tecklenburg zu der Situation.

Martina Voss-Tecklenburg, hatten Sie zuletzt noch das Gefühl, dass Sie vom Vorstand unterstützt werden?

Wenn man in einem Dreivierteljahr nur eine einzige Sitzung mit der Trainerin zusammen macht, dann muss das jeder für sich bewerten. Aber natürlich habe ich die Unterstützung empfunden, weil ich ja auch in Vertragsgesprächen stand.

Will jetzt erst einmal zur Ruhe kommen: Martina Voss-Tecklenburg (Foto: Griepenkerl).

Wir wollten den Weg auch im nächsten Jahr gemeinsam gehen. Ich dachte auch, dass wir am Donnerstag über die Personalplanungen der kommenden Saison sprechen. Deswegen bin ich ja auch so erschrocken darüber, was passiert ist.

Sie waren also auch völlig ahnungslos?

Genau. Man hat mit mir nicht über die sportliche Situation gesprochen und man hat mir auch nicht die Möglichkeit gegeben, die sportliche Situation zu analysieren. Ich finde, wenn ein Vorstand oder ein Aufsichtsrat Bedenken hat, dann sollten sie dies hinterfragen, damit ich eine Erklärung abgeben kann. Das ist leider nicht geschehen.

Der Vorsitzende Dieter Oster charakterisierte Sie als „erfolgsbesessen“ und es wurde angeführt, dass ein zu großer Druck ausgeübt wurde. Was sagen Sie dazu?

Wenn man sich in einem Verein als Ziel setzt, in jeder Saison mindestens einen Titel zu holen und hat dann eine Trainerin, die keinen Erfolg will, dann kann man den Erfolg auch nicht haben. Und natürlich steht man unter Leistungsdruck. Wenn ich damit nicht zurecht kommen würde, hätte ich mir den Job nicht ausgesucht. Dann wäre ich Kaffee verkaufen gegangen.

Wie haben Sie die Worte der Mannschaft aufgenommen?

Es spiegelt das wieder, was ich mit meiner Mannschaft die ganze Zeit verbunden habe. Es ist ja mehr, als dass ich hier nur Trainerin war und ich denke, dass ist in den Ausdrücken klar zur Geltung gekommen.

Könnte man befürchten, dass die Mannschaft nun womöglich gegen den Vorstand spielt?

Nein, das sollen sie auch nicht. Die Mannschaft hat einen tollen Charakter. Sie will Fußball spielen und das haben sie auch gegen Wolfsburg getan. Das wollten sie mit mir und das wollen sie mit jedem anderen – immer die bestmögliche Leistung bringen. Das haben sie in den letzten Wochen auch versucht. Man muss das auch alles relativieren. Wir haben in Potsdam ein gutes Spiel gemacht, wir haben in München eine tolle erste Halbzeit gespielt, nur leider die Tore nicht erzielt.

Wie geht es nun bei Ihnen weiter?

Ich werde erst einmal versuchen, zur Ruhe zu kommen und dann nach vorne schauen. Mal schauen, was kommt.

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