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Kartenärger und "Radio-Randale"

Der MSV-Fanblog: Kartenärger in Duisburg
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Der MSV hat in Augsburg einen Punkt mitgenommen. Die Stimmung an der Wedau sollte also optimal sein. Doch das war in dieser Woche ganz und gar nicht der Fall.

Schuld an den in nicht geringer Anzahl vernommenen Misstönen waren und sind einige jener, die am vergangenen Montag bei der Ticketvergabe für die Partie gegen den FC Energie Cottbus leer ausgegangen sind. Binnen einer guten Viertelstunde waren die 1000 Karten, die der MSV zum freien Verkauf angeboten hatte, vergriffen. Die Folge war ein Sturm der Entrüstung der durch das zu geringe Kartenkontingent um ein attraktives Halbfinalmatch „betrogenen“ Teilzeitstadiongänger.

"Die muss man boykotieren"

So beschwerte sich ein nicht nur mir nicht näher bekannter "Zebra"-Anhänger am Dienstagmorgen bitterlich bei Radio Duisburg über das „unverschämte Verhalten“ der Verantwortlichen in Duisburg. Doch das war noch nicht alles. Hatte es doch tatsächlich die Vorrednerin des hochgradig erregten Mannes, der da in der Leitung hing und parlierte, gewagt die Praktik der Duisburger Organisatoren als angemessen und richtig zu bezeichnen. „Boykottieren muss man die“, schrie der Anrufer in den Hörer und wurde konkret: „Die die so etwas behaupten gehören alle zusammen boykottiert.“

Zebrastreifen weiß und blau - der MSV-Fanblog

Zugegeben recht spät im Alter von 14 Jahren stand Moritz das erste Mal auf den Treppen des Duisburger Wedaustadions. Die damalige Südgerade gefiel dem Jungen, der 1989 mit seiner Mutter und seinen zwei Geschwistern aus Stuttgart in den "Pott" gekommen war, nicht so recht. Zu kalt, zu nass und viel zu wenig los. Also wechselte Moritz das Terrain. In der legendären Duisburger Nordkurve war es zwar nicht trockener als auf dem alten Platz und selbstverständlich pfiff auch hier der Wind recht frisch, dafür war die Stimmung deutlich besser. Der MSV ist zwar längst zu dem geworden, was sich so harmlos klingend "Fahrstuhl-Mannschaft" nennt, doch Moritz ist den "Zebras" dennoch - oder vielleicht gerade deshalb - treu geblieben und legt nun wöchentlich in seiner Fan-Kolumne Zeugnis über sein blau-weißes Gefühlsleben ab.


An dieser Stelle hoffe ich, dass der emsige Diskutant diesen Blog liest, sich wiedererkennt und mittlerweile wieder einen Puls hat, der unter medizinischen Gesichtspunkten als unbedenklich gilt. So unternehme ich nun einmal den Versuch, das Thema möglichst emotionslos zu betrachten. Die Frage die sich mir beim Bemerken des Unmutes einiger Anhänger des Meidericher SV stellte, war zunächst die nach dem Verbleib genau dieser Fans etwa beim Match gegen den 1. FC Kaiserslautern. 22.000 Zuschauer waren gegen die Roten Teufel in der Arena.

Für Duisburger Verhältnisse ist das Knacken der Zwanzigtausendermarke zwar ein Meilenstein, für eine Viertelfinalpartie gegen einen Bundesligisten bleibt die Zuschauerzahl aber dennoch enttäuschend. Immerhin hätten noch gut 10.000 Fans einen Platz ergattern können. Doch die wollten scheinbar gar nicht. Zu spät? Zu kalt? Oder eben doch „erst“ Viertelfinale? Über die Praktik die vorsieht, dass zunächst die Mitglieder und Dauerkarteninhaber für ihr Engagement und ihre Treue belohnt werden, muss man wohl nicht ernsthaft streiten. Bleibt die Frage, wie viele Tickets pro Person abgegeben werden.

"Event-Fans" im Stadion?

Duisburg hat sich dafür entschieden eine unbegrenzte Zahl an Tickets an die Gruppe der Bevorteilten abzugeben. Darüber kann man streiten. Auf der einen Seite steht die Sorge der Duisburger Verantwortlichen, dass die eigene Elf auch in einem Halbfinale in ein Stadion einläuft, das wieder einmal nicht ausverkauft ist. Das wäre ebenso traurig wie denkbar. Auf der anderen Seite floriert nun der Kartenhandel über das Internet. Es ist also davon auszugehen, dass einige der Dauerkartenbesitzer und Mitglieder mit dem Kauf gleich mehrerer Karten nicht nur den eigenen Gang ins Stadion absichern wollten, sondern auch ein Geschäft gewittert haben. Bei wem landen die über das Internet angebotenen Karten nun? Bei den Fans des MSV? Oder bei solchen Zuschauern, die nur wegen des „Events Halbfinale“ mal in Duisburg vorbeischauen wollen?

Beantworten kann diese Fragen letztendlich niemand. Für mich gilt hier das Abwägen der Verhältnismäßigkeit. Und hier sage ich: Sollte die Hütte beim Match gegen die Elf aus der Lausitz tatsächlich voll sein, also nicht nur alle Karten verkauft sein, sondern auch alle Plätze belegt sein, haben die Duisburger Entscheidungsträger alles richtig gemacht. Denn dieses Team hat eindeutig mehr Zuschauer verdient. Und das gilt nicht nur für die anstehende Cup-Partie, sondern auch für die Matches in der Liga. Und hier bietet sich für die bei der Ticketvergabe benachteiligten Anhänger ja bereits am kommenden Samstag die Chance den MSV live im Stadion zu verfolgen.

Dann kommt mit Union Berlin das Team nach Duisburg, gegen das der MSV die erste Saisonniederlage einstecken musste. Das Wetter soll im Übrigen gar nicht so schlecht werden und Tickets wird es selbst am Spieltag noch zuhauf in den Kartenhäuschen rund um das Wedaustadion geben.

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