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Essen: Zwischenrunde
Trikot-Klau und kuriose Aufholjagd

Halle Essen: Geheimfavorit draußen - B-Ligist weiter!
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Der zweite Zwischenrunden-Tag der 17. Essener-Hallenauflage hatte jede Menge zu bieten. Zu Beginn mussten die Zuschauer jedoch erst einmal tief Luft holen.

Lars Lickefett, Spieler des SV Kray 04, musste nach einem unglücklichen Zweikampf mit dem Rettungswagen abtransportiert werden. Erste Diagnose: Verdacht auf einen Ellenbogenbruch. „Unsere Freude über das Weiterkommen ist sicherlich dadurch nicht so groß. Das Team ist mit dem Gedanken bei Lars“, sagte ein geknickter 04-Coach Dirk Möllensiep, dessen Mannschaft sich neben dem Mitfavoriten Tgd. Essen-West für die Endrunde qualifizierte.

Für den SC Werden-Heidhausen und SV Borbeck war die Runde der letzten 32 Teams auch die Endstation. "Das wir uns so einfach geschlagen gegeben haben, enttäuscht mich. Immerhin haben uns einige Leute aus Werden begleitet. Wir konnten ihnen keine Freude bereiten", sagte Werden-Trainer Ralf Zils. Noch deprimierter waren die Borbecker, die mit 22 Gegentoren zu der Schießbude der Zwischenrunde avancierten. "Wir haben versagt. Das war keine Mannschaft auf dem Parkett. Nach dieser Vorstellung brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn die Leute über uns lachen", fand SVB-Kapitän Selvir Mujezinovic, der in der Halle geschont wird, deutliche Worte für die blamable Vorstellung seiner Kollegen.

SGA unterirdisch, ESC mit echten Budenzauber

Eine ähnliche Schmach, wie das A-Liga-Schlusslicht von der Borbecker Prinzenstraße, erlebte auch die SG Altenessen, die viele Experten zum Favoritenkreis gezählt hatten. Die Dohmann-Truppe musste nach drei Niederlagen sang- und klanglos den Heimweg zur Kuhlhoffstraße antreten. "Ich bin geschockt. Wir haben uns viel vorgenommen und dann so etwas. Mir fehlen die Worte", war SGA-Sturmtank Patrick Laschke nach null Punkten und 6:17-Toren sprachlos. Neben der SGA musste auch der SC Steele 03/20 die Heimreise antreten.

Das Landesliga-Duo des ESC Rellinghausen und der SV Schonnebeck erwies sich für die Bezirksliga-Vertreter als eine Nummer zu groß. "Das ist Hallenfußball. So wie sich meine Mannschaft präsentiert hat, bleibt mir nichts anderes übrig, als sie zum Titelanwärter hinzuzählen", war ESC-Coach Rolf Gramatke nach dem Gruppensieg aus dem Häuschen. Dass durfte die Essener Amateurtrainer-Legende auch sein. Denn was der ESC an diesem Tag fabrizierte, war Hallenfußball vom Feinsten. "Rellinghausen ist für mich nun der Topfavorit. So eine starke Hallenleistung habe ich schon länger nicht mehr gesehen. Hut ab", zollte Dirk Tönnies, Übungsleiter des Cup-Verteidigers aus Schonnebeck, dem Liga-Konkurrenten Respekt.

Respekt ist ein gutes Stichwort. Denn dieser steht sicherlich auch dem klassentiefsten Endrunden-Teilnehmer zu. B-Liga-Alleinherrscher FC Kettwig 08 sah sich eigentlich nach zwei Spielen und nur einem Zähler schon auf dem Heimweg in die Ruhrarena. "Wenn man 3:0 führt und der Endstand 3:3 lautet, dann braucht sich niemand in der Truppe über das Ausscheiden zu beklagen", bilanzierte nach zwei Begegnungen ein frustrierter FC 08-Spielertrainer Markus Dymala. Doch nachdem der SC Frintrop, der als Gruppensieger die Hürde Zwischenrunde übersprang, den Kettwigern beim 2:1-Sieg gegen "18" Schützenhilfe leistete, sollten eine Stunde später Dymalas Worte ganz anders klingen.


Die Kettwiger, die in Dymala und Michael Kalusche zwei überragende Akteure in ihren Reihen hatten, ballerten Borussia Byfang mit 9:1 weg und durften zum Schluss aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber Altenessen jubeln. "Wir haben Großes geleistet. Ich bin unglaublich stolz auf das Team. Jetzt wollen wir auch in der Endrunde für Furore sorgen", war Dymala wieder richtig gut gelaunt. Ganz anders die Gemütslage bei Altenessen 18, die sich neben der verpassten Endrunde noch über das Verschwinden eines Trikots ärgern mussten. "Das Trikot mit der Nummer elf, das normalerweise unserem Stürmer Kevin Zamkiewicz gehört, wurde geklaut. Ich finde, dass das eine unglaubliche Frechheit ist. Wir sind hier eine große Essener Amateurfußballfamilie und dann so etwas. Ich bitte den Dieb um ein Einsehen. Es wäre sicherlich eine Art Wiedergutmachung, wenn derjenige das Trikot an die RevierSport-Redaktion senden würde", war Thorsten Sterna, Sportlicher Leiter bei "18", an diesem Abend völlig bedient.

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