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Nach der Ausbootung
Enttäuschter Beck wollte nur noch weg

WM: Enttäuschter Beck wollte nur noch weg
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Nach seiner Nicht-Nominierung für die WM in Südafrika hat Andreas Beck das Trainingslager in Südtirol fluchtartig verlassen und direkt den Zwangsurlaub angetreten.

Statt mit dem Vizeeuropameister am Kap der guten Hoffnung nach dem vierten WM-Titel zu jagen, ist Beck in den kommenden Wochen zum Zuschauen verdammt.

"Natürlich ist die Enttäuschung groß", sagte Beck und fügte auf der Homepage der Nationalmannschaft team.dfb.de hinzu: "Ein bisschen habe ich geahnt, dass es vielleicht eng werden könnte, aber ich habe alles gegeben und mich auf jede Trainingseinheit gefreut. Eine solche Situation ist nicht einfach, zumal ich nach den verletzungsbedingten Ausfällen der einzige bin, der gehen muss. Aber sie gibt mir auch die Möglichkeit, daran als Persönlichkeit zu wachsen." Letzlich habe es in der Abwehr zu viele Alternativen gegeben, meinte Beck. Nachdem der U21-Europameister am Dienstagabend nach der Entscheidung von Löw noch relativ gefasst gewirkt und der Mannschaft zudem noch viel Glück für die WM gewünscht hatte, überkam Beck dann am Mittwochmorgen die ganze Enttäuschung. Beck wollte nur noch weg, um die Enttäuschung über die verpasste WM-Premiere im Kreise seiner Familie zu verarbeiten.

Bundestrainer Joachim Löw (Foto: firo).

"Mein Ziel ist jetzt die WM 2012 in Polen und der Ukraine", meinte der in Sibirien geborene Beck fast trotzig. Löw hatte zuvor noch damit gerechnet, dass der Hoffenheimer mit der DFB-Auswahl zusammen von Bozen nach Frankfurt zurückreist. Doch das wollte sich Beck offenbar nicht mehr antun.

Allerdings bleibt der Verteidiger erster Nachrücker, falls noch ein weiterer Abwehrspieler für die WM-Endrunde ausfällt. Mit Blick auf den Verletzungs-Fluch, der die Mannschaft seit dem Ausfall von Kapitän Michael Ballack verfolgt, keine allzu unwahrscheinliche Variante. "Keine Frage: Falls noch etwas passieren sollte, wäre er selbstverständlich in der Abwehr der erste Kandidat, der nachnominiert wird", bestätigte Löw. Doch das konnte Beck am Mittwoch nicht trösten. Schließlich verpasst der pfeilschnelle Außenverteidiger als einziger der sieben von Bundestrainer Löw für das vorläufige WM-Aufgebot nominierten U21-Europameister des Jahres 2009 die Reise nach Südafrika. Während Keeper Manuel Neuer, Sami Khedira, Mesut Özil, Dennis Aogo, Marko Marin und Jerome Boateng am Sonntag als Teil des offiziellen WM-Kaders mit breiter Brust im neuen Airbus in Richtung Johannesburg aufbrechen, wird Beck die WM geknickt vor dem Fernseher verbringen. Bei der U21-EM im vergangenen Jahr in Schweden hatte Beck mit seinem Tor zum 1:0 im Halbfinale gegen Italien dem DFB-Team noch den Weg zum Titel geebnet.

Bei Löw fiel Beck jedoch wegen seiner mangelnden Flexibilität durch das Sieb. "Wenn ich in den nächsten Tagen Ruhe habe, werde ich sicher auch die Enttäuschung zulassen. Ich werde nun in den Urlaub fahren, dort regenerieren und neuen Mut schöpfen. Diese Saison lief nicht rund und ich möchte meinen Beitrag leisten, dass es in der neuen Spielzeit besser wird", sagte Beck.

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