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Eishockey-Oberliga
Ligenreform vor dem Aus

Eishockey-Oberliga: Reform vor dem Aus
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Alles schien auf eine gütliche Einigung hinauszulaufen, doch nun steht die geplante Oberliga-Reform vor dem Aus, was für die NRW-Teams verheerende Folgen hätte.

Die Lage des deutschen Eishockeys ist ausgerechnet im Jahr der Austragung der Eishockey-WM in Deutschland dramatisch. Eine wacklige Ligenstruktur, sinkende Zuschauerzahlen (auch aufgrund der seit Jahr am Grünen Tisch erfolgenden Entscheidungen über viele Auf- und Abstiege), undurchsichtiges Handeln der Verbandsoberen, Stillstand bei der Nationalmannschaft und die begründete Sorge eines erneuten Abstiegs aus dem Kreis der zwölf besten Mannschaften der Welt.

Als ein Zeichen der Einsicht bei den Funktionären wurde im Januar ein Treffen von Vertretern des Deutschen Eishockey-Bundes, der Eishockey-Spielbetriebsgesellschaft (ESBG) und der Landeseissportverbände gesehen. In Hannover einigten sich alle Vertreter auf eine Reform: Die Oberliga sollte in vier Gruppen aufgeteilt werden, die im Norden, Osten und Westen zunächst unter der Regie der Landesverbände spielen sollten. Perspektivisch war aber die Rückkehr in den DEB und damit auch das Greifen aller Regelungen des Reindl-Pools vorgesehen. Die Meister dieser drei Oberliga-Staffeln sollten schließlich den Aufsteiger in die 2. Bundesliga ermitteln. Alles sollte auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung des DEB am 27.März abgesegnet werden.

Die Landesverbände standen in engem Austausch und auch die aktuellen Oberligisten konnten sich letztlich auf ein Model mit einem für einige Jahre veränderten Reindl-Pool einigen. „Ich denke, trotz aller Emotionen wurde sachlich und kompetent diskutiert und eine gute Lösung gefunden, welche die besondere Situation der Vereine im Norden und Westen beachtet“, freute sich nach einer Tagung der Oberligisten am vorletzten Mittwoch der Herner Geschäftsführer Matthias Roos. Doch davon kann inzwischen nicht mehr die Rede sein, denn die Einladung des DEB zur Versammlung weist lediglich auf eine Oberliga Süd und eine Oberliga Ost hin, beide (!) unter DEB-Regie. Die protokollierten Beschlüssen von Hannover sind damit Makulatur. Das hieße: Kein NRW-Verein könnte aus der Regionalliga NRW in diesem Jahr oder 2011 in die 2. Bundesliga aufsteigen.

Durchdachte Beschlüsse zu einer sinnvollen Reform der Oberliga werden im Alleingang vor der Versammlung auf einmal als falsch abgelehnt. Die Vereine und Spielbetriebsgesellschaften fühlen sich nun mit Recht brüskiert, schließlich würden Vereine aus einem Dutzend Bundesländern aus der Ligenstruktur herausgedrängt. Zudem zweifeln Vertreter von Vereinen und Landesverbänden an, ob Präsident Uwe Harnos und seinen Mitstreitern klar ist, dass der Deutsche Eishockey-Bund für alle Vereine und seine Landeseissportverbände da sein sollte, das Wohl aller im Blick behalten muss. Der übernächste Samstag dürfte äußerst spannend werden.

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