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WM 2022
„Es lebe Afrika“: „Rocky“ Marokko lässt einen Kontinent träumen

WM 2022: „Es lebe Afrika“: „Rocky“ Marokko lässt einen Kontinent träumen
Foto: firo
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Ein ganzer Kontinent jubelt: Marokko schreibt als erster afrikanischer WM-Halbfinalist Geschichte - und diese soll längst nicht zu Ende sein.

Die Helden von Doha tanzten mit ihren Müttern und Kindern auf dem Rasen, in zahlreichen europäischen Städten fuhren Autokorsos unter Feuerwerken, und in der Heimat herrschte ohnehin der völlige Ausnahmezustand: Nach der historischen WM-Sensation von Marokko sprudelten vielerorts die Glücksgefühle über. Endlos lange 92 Jahre hatte es gedauert, bis die schier unzähmbaren „Löwen vom Atlas“ als erstes afrikanisches Team unter die Top vier stürmten - und das soll noch nicht das Ende sein.

„Wenn eine afrikanische Mannschaft ins Halbfinale kommt, warum nicht auch ins Finale?“, frohlockte Trainer Walid Regragui nach dem so tapfer erkämpften 1:0 (1:0) gegen Cristiano Ronaldos Portugiesen: „Wir haben das Recht zu träumen. Es steht nirgends geschrieben, dass ein europäisches oder südamerikanisches Team die WM gewinnen muss!“

Am Mittwoch (20.00 Uhr MEZ) wartet im Halbfinale mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich der ultimative Gradmesser. Aber Angst? Nicht bei den Marokkanern! „Wir sehen uns bald, mein Freund“, schrieb der Ex-Dortmunder Achraf Hakimi seinem Pariser Klubkollegen Kylian Mbappe voller Vorfreude.

Helden sind Hakimi und seine Mitspieler schon jetzt. Und nicht nur in Marokko oder bei Marokkanern. Mit dem Sprung unter die besten vier Mannschaften habe die seinige einen ganzen Kontinent endgültig „auf der Landkarte des Fußballs“ verewigt, meinte Trainer Regragui.

Und tatsächlich: Die Begeisterung ist grenzenlos. „Es lebe Afrika“, schrieb der frühere Stürmerstar Didier Drogba. „Der ganze Kontinent unterstützt euch jetzt!“, twitterte der kamerunische Verbandspräsident Samuel Eto'o. Doch die Zuneigung reicht weit über Afrika hinaus. Auch in weiten Teilen der arabischen Welt und bei den zahlreichen in Europa lebenden Marokkanern herrscht pure Ekstase.

„Wenn du dir Rocky ansiehst, bist du für ihn, weil er derjenige ist, der von unten kommt“, erzählte Regragui: „Wir sind so etwas wie der Rocky dieser WM.“ Verbandspräsident Fouzi Lekjaa widmete die Geschichte des Emporkömmlings König Mohammed VI., der mit seiner „unerschütterlichen Unterstützung“ dem Team Kraft gebe.

Zu unbändigem Willen und grenzenloser Aufopferungsbereitschaft kommen der eiskalte Torjäger Youssef En-Nesyri (42.) und der unüberwindbare Bono. Der Torhüter wurde in fünf WM-Partien von keinem gegnerischen Spieler bezwungen - auch nicht von Kevin De Bruyne, Pedri oder Ronaldo.

Das sei alles „kein Wunder“, betonte Regragui: „Kroatien, Belgien, Spanien, Portugal - das war kein Zufall, sondern alles harte Arbeit.“ Seine Mannschaft sei trotz starker Individualisten wie Hakim Ziyech oder Hakimi spielerisch gewiss „nicht die beste Mannschaft des Turniers. Aber wir sind die beste, wenn es ums Herz, den Willen und sogar die Taktik geht“.

Dieser Generation sei es endlich gelungen, „das Gefühl der Minderwertigkeit“ abzulegen, erklärte Bono: „Wir sind in der Lage, gegen jeden anzutreten, egal wie hoch das Niveau des Wettbewerbs ist. Die Generationen, die kommen werden, werden wissen, dass Marokko Wunder vollbringen kann.“ Das wird auch im Halbfinale nötig sein - mit Ziyech, Kapitän Romain Saiss oder Bayerns Noussair Mazraoui stehen mehrere Leistungsträger auf der Kippe.

Doch auch davon möchten sich die Erlöser Afrikas nicht unterkriegen lassen. „Wir leben einen Traum“, meinte Flügelspieler Sofiane Boufal, „und wollen nicht aufwachen.“

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