Auch DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke hat mit großem Unverständnis auf die homophoben Äußerungen des katarischen WM-Botschafters Khalid Salman reagiert. „Ich habe das erst gar nicht geglaubt. So einen kompletten Schwachsinn zu verzapfen, das ist unglaublich. Ich habe ehrlich gedacht, das wäre ein Fake gewesen. Ich habe keine Fantasie gehabt dafür, dass jemand, der als WM-Botschafter fungiert, so etwas erzählt“, sagte Watzke bei BildTV.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) müsse sich bei der WM im Wüstenstaat (20. November bis 18. Dezember) „vor Ort klar positionieren“. Präsident Bernd Neuendorf „hat das auch schon getan und macht das sehr gut“. Allerdings habe auch Bundestrainer Hansi Flick recht, wenn er darum bitte, dass sich die Nationalmannschaft vornehmlich auf das Sportliche konzentrieren dürfe.
"ungerecht" zu sagen, der Fußball müsse alles lösen
„Wir müssen der Mannschaft die Möglichkeit geben, sich aufs Turnier zu konzentrieren. Wir fahren nach Katar, um Fußball zu spielen“, sagte Watzke: „Wenn die Spieler sich darüber hinaus in der Lage fühlen, Stellung zu beziehen, sollen sie es machen. Wir müssen aber auch Respekt vor denen haben, die sagen: Lass uns mal klare Aufgabenteilung machen - der Verband und die Offiziellen sollen sich öffentlich positionieren.“
Dennoch stünde beim DFB oder in der Nationalelf „niemand im Verdacht, diesen Wahnsinn zu unterstützen oder auch nur billigend hinzunehmen“, betonte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund. Es sei aber im Lichte der Geschäfte in Wirtschaft und Politik mit Katar „ungerecht“ zu sagen, der Fußball müsse alles lösen.