"Mir war schon vor drei Jahren klar, dass ich nicht spiele. Der Grund wurde mir leider nie genannt", sagte der 27-Jährige der Bild-Zeitung.
Wiese, hinter dem Schalker Manuel Neuer die Nummer 2 des DFB, hätte eigentlich im Spiel um Platz 3 gegen Uruguay spielen sollen, musste wegen einer Schleimbeutel-Entzündung im Knie jedoch passen. "Wäre es ein Halbfinale oder Endspiel gewesen, hätte ich mit einem Bein gespielt. So wollte ich kein Risiko eingehen", sagte er dazu.
Statt einem versöhnlichen Ende blieb Wiese nur der Ärger über die Bankdrückerei. "Ich bin sehr enttäuscht. Er ist so frustrierend, wenn du hundert Prozent gibst und du doch nicht aufgestellt wirst", sagte er. Dennoch will er weiter um seinen Traum vom Stammplatz im deutschen Tor kämpfen. "So bitter es auch für mich war: Ich stehe Deutschland weiter zur Verfügung."
Wiese hatte sich in der Vergangenheit schon häufiger darüber beschwert, dass er beim DFB keine ehrliche Chance bekomme, während der WM aber Ruhe bewahrt. "Ich habe kein Theater gemacht, sondern mich in den Dienst der Mannschaft gestellt", sagte Wiese, der in Südafrika neben dem regulären Training Extra-Schichten eingelegt hatte, "um die Zeit totzuschlagen".
Von den Verantwortlichen erntete er für sein Verhalten Lob. "Tim hat sich hervorragend eingebunden. Er hat der Mannschaft als Typ sehr gut getan und im Training nie nachgelassen", sagte etwa DFB-Teammanager Oliver Bierhoff. Eine Reaktion des DFB auf Wieses neuerliche Unmutsäußerung steht noch aus.