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Homberg - RWE 0:1 n.V.
Abel fordert ein Kompliment von Wrobel

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RWE: 1:0-Sieg in allerletzter Sekunde
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Sich für ein "dummes 1:0 zu feiern", kam Günter Abel allzu bekannt vor. Der VfB-Coach war angefressen, weil ihm sein Team nach großem Kampf zu schlecht wegkam.

Großer Fußball war in diesem Viertelfinale nicht drin. Aber es stand ja schließlich auch VfB Homberg gegen Rot-Weiss Essen drauf. Und wer wüsste besser als die 1500 Zuschauer (davon rund 1000 Essen) im Duisburger PCC-Stadion, was das bedeutet. Griffen sie doch ganz bewusst zum Viertelfinale des Diebels-Niederrheinpokals statt der Parallelrunde in der Konkurrenzveranstaltung Champions League. Die Leckerbissen gab es unter der funzeligen Flutlichtanlage über löchrigem Rasen ausschließlich an der Fischbude.


Zwischen VfB und RWE ging es beinahe schon traditionell kampfbetont und eng zu. Das Fußballspiel war aber zumindest auf den letzten Metern gespickt mit Dramatik und bot im Nachgang sogar einen Aufreger. In den Hauptrollen: Der VfB Homberg als Charakterdarsteller in der auf den Leib geschneiderten Rolle des Underdogs und vor allem Gegenspieler des lange Zeit gehemmten Rot-Weiss Essen. Wenige Mannschaften nehmen die Außenseiterrolle so begeistert an und gehen so im Bekämpfen des Gegners auf wie dieser VfB Homberg. Beinahe schien die Leidenschaft an diesem Dienstagabend sogar gewinnen zu können. Doch am Ende hatte Lukas Lenz mit seinem Siegtreffer in buchstäblich letzter Sekunde die einzige Aktion dieser Partie, an die sich übermorgen noch jemand erinnern wird und spielte so das Zünglein an der Waage.

Unter dem Eindruck dieses Last-Minute-Knockouts sah sich VfB-Trainer Günter Abel gefordert und forderte selbst offensiv Komplimente für seine Mannschaft ein. Waldemar Wrobel ging er auf der Pressekonferenz scharf an: "Das war bei den letzten beiden Spielen auch schon so, dass man sich für ein dummes 1:0 feiert und den Gegner dabei vergisst. Ein bisschen Lob für eine Mannschaft, die über 120 Minuten alles gibt, wäre auch mal angebracht." Auch in der Spielanalyse konnte sich Abel seinem Vorredner - wen wundert's - nicht anschließen und echauffierte sich über die seiner Meinung nach zu einseitige Spielanalyse des RWE-Trainers. "Wir haben einen riesen Kampf geboten. Wenn wir kurz vor Schluss unseren Konter erfolgreich abschließen, geht das Spiel anders aus." Dominik Milaszewski (117.) verpasste aber nach einem Fehler im Aufbauspiel der Essener, den VfB aus aussichtsreicher Position in Führung zu bringen. "So sind wir leider zu unrecht als Verlierer vom Platz gegangen."

Dabei hatte sich der Essener Trainer durchaus anerkennend über die Leistung der Duisburger geäußert. Genaugenommen zeugte es sogar von großem Respekt, dass Wrobel glaubhaft zu versichern wusste, dass ihn der Spielverlauf nicht im geringsten überrascht habe. "Genau das haben wir erwartet. Gegen eine Mannschaft, die gut verteidigt hat, war es auf diesem schwierigen Boden nicht möglich, die einfach so spielerisch zu knacken." 45 Minuten lang kam auf beiden Seiten entsprechend wenig zustande. Der von Englischen Wochen strapazierte Regionalligist brauchte schon ein wenig Zeit, um sich der rauen NRW-Liga-Luft, die ihm am Rheindeich entgegenschlug, zu erwehren. Vor allem lag das auch am unzureichenden Nutzen, den die Gäste aus zahllosen Standardsituationen schlugen. Hombers Keeper Benjamin Carpentier hatte zudem gegen ausnahmslos jeden Ball, der auf sein Tor kam, eine Antwort parat.

Mit zunehmender Spieldauer wurden die Rot-Weissen aber zusehends Herr der Lage und konnten zumindest deutliche Ball- und Feldvorteile für sich reklamieren. "In der Verlängerung hatten wir gefühlte 80 Prozent Ballbesitz und das zeigt mir, dass wir zumindest physisch in der Lage waren, 120 Minuten zu gehen, auch wenn wir auf dem letzten Loch pfeifen", bemerkte Wrobel. Abel meinte dazu lediglich: "Es wäre traurig, wenn RWE über 120 Minuten nicht die bessere Mannschaft gewesen wäre."

Weitere Komplimente für den Gegner ließ sich Wrobel dann auch nicht mehr entlocken. "Ich habe ja gesagt, dass sie ihre Sache gut gemacht haben, aber es ist auch nicht meine Aufgabe, mich zum Gegner zu positionieren. Ich habe ihm ein Kompliment gemacht und mich in keiner Weise beleidigend oder diffamierend geäußert. Die Aktion hinterher ging schon in die Richtung und das muss ich nicht haben." Zu guter letzt brachte der Polizist die Bewertung dieses Spiels auf einen wohl unanfechtbaren Nenner: "Wenn einer meint, wir hätten das Spiel glücklich gewonnen - okay. Dann sieht er das eben anders als ich."

Doch zurück zu den unumstößlichen Fakten. Diese besagen nun, dass Rot-Weiss Essen im Halbfinale zum NRW-Ligisten KFC Uerdingen reisen muss. Ein genauer Termin für die nächste Runde steht noch nicht. Wrobel freut sich aber schon jetzt auf das Duell mit den Krefeldern: "Eine interessante Mannschaft, ein gutes Paket."

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