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RWE - Speldorf 2:0 (1:0)
"Da war deutlich mehr drin"

RWE: Schmuckloser 2:0-Erfolg gegen Speldorf
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Die Scharte ist ausgewetzt, RWE ist im Halbfinale und Speldorf raus. Wie der 2:0-Sieg zustande kam, darüber wollte niemand so recht reden - aus gutem Grund.

"Im Fußball geht es nun mal um Tore...", sagte Speldorfs Trainer Peter Kunkel. Und meinte damit vor allem: ...und nicht um Spielanteile. "Ich habe gesehen, dass wir die erste Hälfte dominiert haben. RWE hat genau einmal aufs Tor geschossen und der war drin." Widersprechen mochte ihm da niemand. Der Regionalligist tat sich gegen die Mülheimer erstaunlich schwer. Doch nicht nur der Vorwärtsgang klemmte, die Speldorfer brachten auch die Hintermannschaft des Teams von Uwe Erkenbrecher und Ralf Aussem wiederholt in Verlegenheit. Hätte Senad Beric noch vor RWE-Keeper André Maczkowiak die Fußspitze an den Ball bekommen (12.) oder wäre Wellers Heber über das leere Tor nur ein wenig akkurater geraten (43.), verdient hätte der Außenseiter sich den Treffer allemal.


Doch die schwarz gekleideten Rot-Weissen redeten Kunkel mit ihrem Auftritt praktisch das Wort. Unmittelbar nach der Riesenchance für die Speldorfer traf Alassane Ouedraogo per Kopf zum 1:0 (44.). Entstanden ist das Tor bezeichnenderweise aus einem Eckball durch Mike Wunderlich, den Markus Kurth am langen Pfosten mit viel Übersicht auf Ouedraogo weiterleitete. Neben einer Strafraumszene, in der Wunderlich der Ball jedoch versprang war das alles, das RWE vor der Pause in der Kategorie "Torchancen und Ähnliches" zu verbuchen hatte.

Viel mehr bekamen die 2736 Zuschauer an der Hafenstraße auch nach dem Wechsel nicht geboten. Denny Herzig per Kopf (60.) oder Wunderlich mit einem Freistoßhammer an die Latte (65.) zeugten von den etwas ambitionierteren Offensivbemühungen der Rot-Weissen. Allerdings profitierten die Essener von den Räumen, die der verbissen anrenndende NRW-Ligist ihnen offenbarte. "In dieser Phase haben wir dann alles nach vorn geworfen", bekannte Kunkel, der allerdings darauf verwies, dass seine gesamte Offensivabteilung kurzfristig passen musste.

Statt des möglichen Ausgleichs des VfB gelang jedoch RWE in der Schlussphase der schließlich beinahe zwangsläufige Treffer zum 2:0 (83.). Wieder war es Wunderlich, der den Angriff inszenierte, zwei Speldorfer stehen ließ, Bartosz Broniszewski und Markus Kurth sah, aber Kevin Corvers fand, der den Ball unhaltbar für Keeper Marcel Grote ins eigene Tor abfälschte. RWE-Keeper Maczkowiak musste zwar noch eine hundertprozentige Torchance gegen Weller vereiteln, dann konnte der Favorit aber ganz tief durchatmen und anschließend sogar ein klein wenig feiern.

Dass die Vorstellung eigentlich wenig Anlass zum Überschwang bot, war den meisten Rot-Weissen herzlich gleichgültig, Coach Aussem sogar "scheißegal." Freilich musste der Trainer aber sehr wohl anerkennen: "Die Art und Weise ist natürlich ausbaufähig, daran werden wir weiter arbeiten." Uwe Erkenbrecher schloss sich dem vorbehaltlos an: "Wir haben immer noch Schwächen im Spiel nach vorne." Viel wichtiger als die vorausgegangenen 90 Minuten war ihm aber der Blick nach vorn - denn im Halbfinale winkt vorraussichtlich niemand Geringeres als Drittligist Wuppertaler SV. "Das wäre natürlich ein heißes Ding und unheimlich wichtig, denn wir müssen unbedingt noch etwas mehr für die Öffentlichkeit und das Umfeld tun und zeigen, dass RWE auf dem richtigen Weg ist", befand der 55-Jährige. Für Kunkel blieb nicht mehr, als seiner Mannschaft eine couragierte Leistung zu attestieren und ein wenig zu hadern: "Leider hatten wir im Vorfeld riesige personelle Probleme. Trotzdem war hier deutlich mehr drin."

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