Immerhin verhinderte Georg Niedermeier mit seinem späten Treffer zum Endstand (85.) die drohende Niederlage der eigentlich überlegenen Gastgeber.
Top-Torjäger Vedad Ibisevic, der Stuttgart mit seinen drei Play-off-Treffern in die Gruppenphase geschossen hatte, köpfte den Bundesliga-Patienten in der fünften Minute in Führung. Alexandru Chipciu besorgte jedoch umgehend den Ausgleich (6.). Trotz einiger guter Chancen und zweier Lattentreffer von Cacau gelang es dem überlegenen VfB nicht, den Dreier einzufahren. Nach dem 1:2 durch Raul Rusescu (80., Foulelfmeter) geriet der VfB vorübergehend sogar auf die Verliererstraße. Damit steht der Bundsliga-16. am 4. Oktober bei Molde FK im zweiten Spiel der Staffel E bereits unter Zugzwang.
Ibisevic wird am Sonntag in der Bundesliga bei Werder Bremen nach seinem Platzverweis in München noch einmal fehlen, die Begegnung mit Bukarest war deshalb "ein ganz wichtiges Spiel" für ihn, wie er vor der Partie betont hatte. Entsprechend engagiert ging der Bosnier vor 17.155 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena zu Werke. Der frühe Lohn war sein Kopfballtreffer aus fünf Metern nach einer Flanke von Tamas Hajnal. Doch nur 90 Sekunden später stocherte Chipciu den Ball dem zur Rettung eilenden Gotoku Sakai durch die Beine ins Tor.
Der Ausgleich resultierte aus einer von zahlreichen Gegenattacken des Tabellenführers der rumänischen Liga I, die Stuttgart zu selten unterband. Der Armeeklub agierte sehr mutig, obwohl Coach Laurentiu Reghecampf zunächst auf seine beiden erfolgreichsten Angreifer verzichtet hatte. Labbadia musste unter anderen Kapitän Serdar Tasci ersetzen, Martin Harnik saß etwas überraschend auf der Bank.
Anstelle des Österreichers spielte Tunay Torun auf der rechten Seite, kam dort aber weniger zur Geltung als der starke Cacau auf links. Nach guter Vorarbeit Cacaus verpasste Ibisevic das mögliche 2:1 (15.), Cacau selbst verfehlte das Tor mit einem Schuss aus rund 30 Metern knapp (25.). Am nächsten der erneuten Führung kam zunächst Ibisevic, dessen Kopfball nach Sakai-Flanke am Tor vorbeiflog (33.).
Weil sich Torun etwas steigerte und das Offensivspiel des VfB so variabler wurde, kam Stuttgart zu Beginn der zweiten Halbzeit zu guten Möglichkeiten. Torun selbst war alleine vor Bukarests Torwart Ciprian Tatarusanu aber zu zaghaft (52.). Cacau traf in Rücklage per Kopf nur die Latte, den Nachschuss setzte Torun an den Außenpfosten (53.). Eine Viertelstunde später nagelte Cacau den Ball freistehend aus zehn Metern erneut an den Querbalken.
Steaua nutzte seinerseits die vielen Fehler der Schwaben in der Defensive zu Chancen. Die beste vergab Stefan Nikolic freistehend vor Sven Ulreich (56.). Nach einer guten Stunde musste Torun für Shinji Okazaki weichen, bei seiner Auswechslung wurde er vom gewohnt kritischen Publikum ausgepfiffen. Am Ende drängte der VfB auf den Siegtreffer, blieb aber glücklos.