Nachdem es in Gelsenkirchen am Sonntag vor dem EM-Spiel England gegen Serbien zu Schlägereien gekommen ist, ist es während und nach dem Spiel ruhig geblieben. Die Abreise serbischer und englischer Fußballfans sei friedlich und weitestgehend geordnet verlaufen, teilte die Polizei in der Nacht zu Montag mit.
Es sei aufgrund der vielen Fans teils zu „deutlichen Rückstauungen“ an einer Haltestelle am Stadion gekommen. Gravierende Probleme seien aufgrund des „besonnenen Verhaltens“ der Fans aber ausgeblieben. In den sozialen Medien beschwerten sich zahlreiche Fans über die langen Wartezeiten.
Beim Public Viewing sei es ruhig geblieben, teilte die Polizei mit. Auf der Trabrennbahn hätten in der Spitze bis zu 2000 Fans das Spiel verfolgt. In den Fanzonen am Amphitheater und im Nordsternpark seien es jeweils über 1000 Fans gewesen.
Schlägerei in der Innenstadt
Am Sonntagnachmittag war es in der Innenstadt zu einer Auseinandersetzung zwischen serbischen und englischen Fußballfans gekommen. Es habe sieben Ingewahrsamnahmen serbischer Fans gegeben, sagte ein Polizeisprecher am Sonntagabend. Außerdem sei gegen einen Serben eine Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung gefertigt worden. Englische Fans seien nicht festgenommen worden.
Angaben zu Verletzten konnte die Polizei auch am Montagmorgen nicht machen. Die britische Zeitung „Guardian“ hatte berichtet, dass ein englischer Fan und ein deutscher Polizist seien am Kopf verwundet worden seien. Auf Videos, die auf der Plattform X verbreitet werden, sieht man Stühle und Tische durch die Luft fliegen sowie zerbrochene Glasflaschen. „Das bei X kursierende Material ist uns bekannt und wird mit ausgewertet“, sagte ein Polizeisprecher.
Mehr Einsatzkräften als beim Derby
Neben dem Vorfall sei es in der Stadt weitestgehend ruhig geblieben. „Es gab sonst nichts Außergewöhnliches oder Größeres. Weitere Aufeinandertreffen von Fanlagern sind uns nicht bekannt“, sagte ein Sprecher. Ein Fanmarsch von rund 4000 serbischen Fans zum Stadion sei „weitgehend friedlich“ verlaufen, so die Polizei. Weil Pyrotechnik gezündet worden sei, habe der Marsch auf dem Weg allerdings mehrfach angehalten werden müssen.
Die Polizei hatte für die als Hochrisiko-Spiel eingeschätzte EM-Partie viele Beamte im Einsatz. Nach Angaben eines Polizeisprechers waren deutlich mehr Einsatzkräfte als bei einem Revierderby geplant. Im Stadion selbst wurde nur Bier mit reduziertem Alkoholgehalt ausgeschenkt, das nicht mit an die Plätze im Innenraum genommen werden durfte.