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Russland will Revanche gegen Spanien
Falsche Trikots, falsches Hotel

EM: Russland will Revanche gegen Spanien
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Spanien zittert vor EM-Star Andrej Arschawin und dem ungeliebten gelben Trikot, Russland fiebert der Revanche für die Vorrundenpleite und dem Endspiel entgegen:

Während die Mannschaft von Guus Hiddink vor dem zweiten Halfinale heute in Wien (20.45 Uhr/live in der ARD) dank des rasanten Kombinations-Fußballs zum Geheimfavoriten aufgestiegen ist, muss die "Seleccion" auf dem Weg zum ersten Titel seit 44 Jahren in erster Linie den zuletzt überragenden "russischen Teufel" in den Griff bekommen. "Er spielt ein sehr gutes Turnier. Wir dürfen ihm genauso wenig wie den anderen Russen Raum zur Entfaltung lassen. Sie sind das physisch stärkste Team im Halbfinale", sagt Spaniens Trainer Luis Aragones. Der 69-Jährige hat angeblich den perfekten Plan entwickelt, um den pfeilschnellen Angreifer von UEFA-Cup-Sieger Zenit St. Petersburg zu bremsen: "Mit Senna und Sergio Ramos will er auf dem Boden der Schnelligkeit des Teufels Arschawin entgegenwirken", behauptet die Sporttageszeitung AS. Unterdessen fordert Mittelfeldspieler Xavi, dass sich der Europameister von 1964 nicht von dem deutlichen 4:1 zum Auftakt der EM blenden lassen soll: "Russland hat unglaubliches Selbstvertrauen. Das wird eine völlig andere Partie als in der Vorrunde." Dies gilt zum Leidwesen auch für die Trikot-Wahl. Da die Spanier als "Gastmannschaft" in die Vorschlussrunde gehen, müssen sie mit den ungeliebten gelben Trikots auflaufen.

Aragones, der laut Marca bereits einen Vorvertrag bei Fenerbahce Istanbul unterschrieben haben soll, hat eine tiefe innere Abneigung gegen die Auswärtsjerseys der Spanier. Bei der WM 2006 warf er einen gelben Begrüßungsstrauß in den Mülleimer. Seine Frau Pepa unterstrich: "Luis hat nie zugelassen, dass unsere Kinder Gelb tragen." Als gutes Omen gilt der "Seleccion" wenigstens, dass sie ihre bisherigen beiden EM Halbfinalspiele 1964 und 1984 gewonnen hat.

Pech hatten die Spanier aber auch bei der Auswahl des Hotels. Aus Aberglaube wollte der Europameister von 1964 in Wien in dieselbe Herberge einziehen wie vor dem Viertelfinalsieg gegen Italien. Doch die Russen waren schneller. Direkt nach dem Triumph in der Runde der letzten Acht gegen die Niederlande schnappten sich die Russen das NH Danobe - es gehört zu einer spanischen Hotelkette. Die Spanier mussten ins Hilton ausweichen. Derweil macht der "kleine Zar" Arschawin nicht nur die spanische Nationalmannschaft ein bisschen verrückt. Auch der FC Barcelona ist neuerdings ganz aufgeregt: Mario Gomez ist wieder out, Arschawin in. Der umstrittene "Barca"-Präsident Joan Laporta stellt am 6. Juli die Vertrauensfrage - um als Sieger hervorzugehen, will er den Fans den russischen Wirbelwind präsentieren.

Die russische Nummer 10 ist nicht abgeneigt. "Ich war schon immer ein großer 'Barca'-Fan. Vor allem zu der Zeit, als Romario dort spielte. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal die Möglichkeit habe, für diesen Klub zu spielen", sagt Arschawin. Er ist auch noch beim FC Arsenal und Inter Mailand im Gespräch: "Aber im Moment zählt nur die EM, an alles andere verschwende ich keine Gedanken." Der russische Trainer Guus Hiddink ist derweil darum bemüht, die Spanier vor dem Halbfinale stark zu reden. "Spanien ist ein Land, das es liebt, Fußball zu spielen. Die Erfahrung spricht für Spanien, weil es häufiger bei großen Turnieren die K.o.-Runden erreicht hat. Die Spieler haben einen viel größeren Wettbewerb in der Primera Division und große internationale Erfahrung in der Champions League gesammelt."

Aber, und das weiß natürlich auch Hiddink: "Das ist nun ein neues Spiel und hoffentlich auch ein neues Russland. Wir haben im ersten Spiel viele Gegentore kassiert, uns dann aber entwickelt."

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