Der Kontrollausschuss des DFB leitete am Donnerstag Ermittlungen gegen Dynamo ein. Dem sächsischen Traditionsklub droht womöglich sogar der Pokalausschluss für die kommende Saison. Diese Strafe hatte Dynamo vor einem Jahr erst in der Berufungsverhandlung verhindern können.
Schuss vor den Bug nicht ernst genommen
Damals hatte der DFB das abgemilderte Urteil "als letzte Warnung an den Verein" bezeichnet. Dresden wollte sich am Donnerstagnachmittag zu den Vorkommnissen äußern. "Jetzt müssen die Vorfälle von Mittwochabend analysiert und alle Berichte ausgewertet werden. Das wird die Sportgerichtsbarkeit machen, die in der Vergangenheit immer mit Weitsicht und Augenmaß gearbeitet hat", sagte DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock.
Bei den Krawallen in Hannover hatten gewaltbereite Dresdner Fans vor dem Spiel die Stadioneingänge der AWD-Arena gestürmt. Nach Angaben der Polizei wurden drei Anhänger festgenommen. Außerdem kamen 18 Personen vorübergehend in polizeiliches Gewahrsam. Insgesamt gab es neun Verletzte. Zudem wurde in beiden Fanblöcken Pyrotechnik gezündet.
Vor einem Jahr hatte es beim DFB-Pokalspiel Dynamos beim deutschen Meister Borussia Dortmund massive Ausschreitungen gegeben. Daraufhin waren die Sachsen in erster Instanz noch vom diesjährigen Wettbewerb ausgeschlossen worden. Erst in der Berufungsverhandlung fiel das Urteil milder aus. Dresden musste ein "Geisterspiel" gegen den FC Ingolstadt absolvieren, zudem kam es zu einem Ausschluss der eigenen Fans beim Gastspiel bei Eintracht Frankfurt sowie zu einer Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro.