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Träume sind verboten

FC Bayern: "Besser geht's nicht", Träume sind verboten
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Der schmucke "Grand Ballroom" im noblen Londoner Landmark-Hotel bot die perfekte Kulisse für das Mitternachtsbankett eines brillanten FC Bayern.

Karl-Heinz Rummenigge sprach nach dem 3:1 (2:0) beim FC Arsenal sogar von einem "historischen" Ort. "1996 hat Deutschland zum letzten Mal einen großen Titel gewonnen, dieser ist hier gefeiert worden. Vielleicht ist das ein gutes Zeichen, dass wir einen weiten Weg in der Champions League vor uns haben", sagte der bestens gelaunte Vorstandsvorsitzende - 400 Edelfans klatschten zustimmend.

Dass der deutsche Fußball-Rekordmeister neben dem FC Barcelona längst als großer Favorit auf den Titel in der Königsklasse gilt, machte der laut Kapitän Philipp Lahm "perfekte Sieg" in London noch einmal sehr deutlich. "Das war in den ersten 30 Minuten Fußball aus dem Lehrbuch. Besser geht es nicht. So stark habe ich den FC Bayern lange Zeit nicht gesehen", schwärmte Uli Hoeneß, der sich rundum zufrieden Beef Bourguignon und gegrillten Kingfish schmecken ließ. Trainer Jupp Heynckes sprach auch zur Freude seines Präsidenten von "außergewöhnlichem Fußball auf ganz hohem europäischen Spitzenniveau".

Auch Heynckes will "den Ball flachhalten". Nur einmal wurde die Miene von Hoeneß ernst - als er mit Blick auf das Finale am 25. Mai in London gefragt wurde, ob jetzt Träume erlaubt seien. "Nein", antwortete Hoeneß streng: "Wir haben noch viel zu tun bis dahin." Auch Heynckes will "den Ball flachhalten".

Nur nicht abheben lautet beim FC Bayern das Motto, trotz des siebten Pflichtspielsiegs in Folge und des seit Wochen andauernden Höhenflugs, bei dem sich Rekord an Rekord reiht. Auch Rummenigge verbat sich vor den anstehenden Aufgaben - am Samstag geht es in der Liga gegen Bremen - vorschnelle Gedanken an Wembley: "Die Champions League verzeiht keine Fehler. Wir genießen großen Respekt in Europa, aber wir sind erst im Achtelfinale. Es ist noch ein langer Weg."

Ein Weg, der nach der bitteren Heim-Finalpleite 2012 große Hoffnungen weckt. Das Vertrauen Heynckes und sein Team ist vor den Wochen der Wahrheit mit dem Rückspiel gegen Arsenal am 13. März sowie dem "ganz großen" (Rummenigge) Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Dortmund am kommenden Mittwoch groß.

"Der Trainer macht alles richtig" "Der Trainer macht alles richtig. Wir spielen guten und erfolgreichen Fußball. Trainer und Mannschaft: Das ist ein gutes Gespann", lobte der Bayern-Boss. In der Tat scheint Heynckes alles zu gelingen. Als gutes Beispiel könnte das 3:1 im "Emirates Stadium" herhalten: Mario Mandzukic sollte ausgewechselt werden, Mario Gomez stand schon ungeduldig am Spielfeldrand, doch der Kroate machte noch schnell sein Tor (77.) - und ging erst dann.

"Wir haben eben einen Lauf", sagte Mandzukic mit breitem Grinsen. "Wir strahlen Sicherheit und Souveränität aus. Es passt viel zusammen", meinte Thomas Müller, der nach dem 1:0 durch Toni Kroos (7.) in der 21. Minute nachgelegt hatte. Lahm sieht das Geheimnis der Münchner Dominanz darin, "dass wir in beide Richtungen hervorragend agieren".

"Es zeichnet uns aus, dass wir den kleinsten Fehler des Gegners ausnutzen"

Ein entspannter Heynckes konnte so über einen "großen Erfolg" reden, der "leicht und souverän" herausgespielt wurde. "Es zeichnet uns aus, dass wir den kleinsten Fehler des Gegners ausnutzen", sagte er. Außerdem sei es "schwierig, gegen uns Tore zu erzielen. Deswegen denke ich, dass wir große Chancen aufs Viertelfinale haben."

Daran dürfte auch das erste Gegentor nach 663 Minuten, das ausgerechnet der bis dahin schwache Lukas Podolski ("Das Ergebnis spricht Bände") in der 55. Minute erzielte, nichts ändern. Dass die Zu-Null-Serie riss, war für Lahm ohnehin "kein Problem, weil wir 3:1 gewonnen haben. Man sollte nicht das Schlechte herausholen."

Die Bayern traten nach ihrem ersten Sieg in London und dem dritten in England überhaupt etwas müde, aber gut gelaunt den Heimflug an. Selbst bei Arjen Robben war die Stimmung besser als zuletzt, zumal Heynckes ankündigte, dass sein niederländischer Superstar gegen Bremen und gegen Dortmund - Franck Ribéry fehlt wegen einer Sperre - spielen werde.

Im Rückspiel gegen Arsenal muss dann Bastian Schweinsteiger (Gelbsperre) pausieren. Für Podolski ein schwacher Trost. "Das wird sehr, sehr schwer", sagte der Nationalspieler niedergeschlagen. Auch sein in die Kritik geratener Teammanager Arsène Wenger hat wenig Hoffnung, auch wenn er meinte, "dass sich Dinge manchmal schnell ändern. Wir wollen in München das beste Arsenal zeigen." Gegen diese Bayern wird aber auch das nicht reichen.

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