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U23-Trainer kritisiert S04-Abgang Goller

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Bevor Torsten Fröhling Benjamin Goller beim 2:0 (1:0)-Erfolg gegen den FC Gütersloh eine halbe Stunde vor dem Ende eingewechselt hat, hat er seinen Stürmer lange in den Arm genommen. Der Wechsel des Sturmtalents zu Werder Bremen hatte unter der Woche für Wirbel gesorgt.

Schon wurden erste Stimmen laut, warum es S04 nicht gelungen sei, Goller zu halten. „Er verfügt über eine Fähigkeit, die man nicht so häufig findet: Er hat in der Offensive diese Dynamik im Eins-gegen-Eins", lobte Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt Goller nach dessen Verpflichtung.

Warum man Goller bei den Königsblauen dennoch höchstens mit einem Auge nachweint, erklärte Schalkes Trainer Torsten Fröhling anschließend gegenüber RevierSport. Zwar hätte er den 20-Jährigen gerne behalten. Fröhling machte aber auch klar, warum Goller gegenüber anderen Spielern seines Teams ins Hintertreffen geraten ist und was er vom ihm erwartet hätte.

Kein Bundesliga-Einsatz für Schalkes Goller

„Er ist ein guter Junge“, sagte Fröhling. „Er ist talentiert. Aber er ist sehr früh hochgezogen worden in der Vorbereitung zu den Profis und ist dann dort geblieben. Und ich werfe ihm vor, dass er nie oben Druck gemacht hat, in der U23 zu spielen.“ Ganze neun Einsätze hat Goller für die U23 in dieser Saison absolviert. Dabei erzielte er einen Treffer.

Bei den Profis kam Goller in der Bundesliga gar nicht zum Einsatz. Zu Buche steht lediglich ein Einsatz in der Champions League beim 1:0 gegen Lokomotive Moskau im Dezember. Offenbar hätte sich Fröhling mehr Bereitschaft von Goller gewünscht, in der Oberliga aufzulaufen. „Da muss einfach mehr Ehrgeiz reinkommen. Es gibt so viele junge Spieler, die hochgehen und dann denken: Hauptsache ich bin bei den Profis. Und wenn die zum Spiel unterwegs sind, gehen sie lieber mit dem Athletiktrainer in die Halle. Ist das Fußball?“ fragte der Aufstiegstrainer.

S04-ll-Trainer Fröhling unzufrieden mit Goller

„Ihm fehlen einfach Spiele. Und er hat bei uns auch nicht so gute Spiele gemacht, wenn er gespielt hat.“ Goller habe bei seinen wenigen Spielen nicht immer überzeugt. Ausgerechnet in seinem ersten Einsatz nach der Bekanntgabe des Wechsels habe er sein bestes Spiel gemacht. „Ich habe nachher gesagt, dass war das beste Spiel, das ich vom ihm gesehen habe. Aber es ist trotzdem nichts dabei heraus gekommen. Kein Tor, kein letzter Pass“, bemängelte Fröhling.

Goller müsse an seinem Durchsetzungsvermögen arbeiten. Aber Fröhling will auf keinen Fall den Stab über ihn brechen: „Aber es liegt doch letztlich alles an dem Spieler selbst. Er muss sich doch erst einmal durchsetzen, bei uns Oberliga zu spielen. Und das hat er noch nicht gezeigt.“

Deswegen wäre es im kommenden Jahr in der Regionalliga für ihn auch nicht einfacher geworden. Letztlich liege es immer am Spieler selbst, ob er sich durchsetze. Fröhling: „Klar hätte ich ihn gerne behalten, weil er ein junger, talentierter Spieler ist. Aber es gibt keine Garantie. Jetzt hat er mit Bremen die Chance.“

Goller geht in Bremen vorerst zu den Profis

Goller selbst erklärte, er habe nicht das Weite gesucht, weil andere Spieler wie Nassim Boujellab oder Ahmed Kutucu an ihm vorbei gezogen seien. „Es hat nichts damit zu tun. Ich möchte einfach mal etwas anderes in meiner Karriere tun“, sagte Goller. “Ich habe das zusammen mit meiner Familie und meinem Berater entschieden und darf mich bei Schalke 04 und vor allem bei Norbert Elgert für die Zeit in der U19 bedanken. Ich habe viel von ihm gelernt.“

Goller kam 2016 von den Stuttgarter Kickers zum S04. Nun zieht er also weiter. In Bremen soll er ebenfalls erst einmal mit dem Profikader trainieren. Dann soll entscheiden werden, wie es mit ihm dort weitergeht. Zum Abschied hat Torsten Fröhling für ihn noch einen Rat: „Ich habe ihm gesagt, wenn er dann in Bremen ist, soll er anklopfen und meckern, dass er dann dort auch in der U23 spielt. Junge Leute müssen spielen.“

Autor: Stefan Bunse

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