Im März trat Peter Neururer seinen Job als Sportdirektor bei der SG Wattenscheid 09 an. Nun fiebert der 64-Jährige dem wohl wichtigsten Spiel der laufenden Saison entgegen. Vor dem Heimduell gegen den SV Straelen am Samstag (14 Uhr) im Lohrheidestadion versichert der Funktionär, dass vereinsseitig alles für das Erreichen des Saisonziels getan wurde.
„Ich habe mit allen Spielern gesprochen“, versichert der gebürtige Marler, „und es war keiner dabei, der mir nicht versichert hat, dass er am Samstag den Klassenerhalt will.“ Das sei übrigens unabhängig davon zu verstehen, ob die Akteure über die Spielzeit hinaus beim Verein bleiben oder nicht.
Im Heimspiel gegen den von Ex-Nationalspielerin Inka Grings trainierten SVS reicht dem ehemaligen Bundesligisten ein Punkt zum Verbleib in der vierten Liga. „Wir verlassen uns aber weder auf ein Unentschieden, noch auf Schützenhilfe von Kaan-Marienborn“, betont Neururer. Die bereits abgestiegenen Käner gastieren beim Bonner SC, der die SGW theoretisch noch überholen könnte, im Fall eines Remis oder einer Niederlage und bei einem gleichzeitigen Straelener Sieg absteigen würde.
Die Konstellation ist komplex, die Szenarien vielseitig. Für Neururer und die Nullneuner zählt daher nur der eigene Sieg. „Vor Wochen war das mal ein Wunschdenken. Zwischendurch war es dann wieder so, dass wir durchgeatmet haben, aber das kam zu früh. Und auf einmal sind wir wegen eigenartiger Umstände in der Situation, dass es wieder richtig eng wird.“ Was der Funktionär meint: Der abstiegsbedrohte SV Straelen schlug am 33. Spieltag Spitzenreiter Viktoria Köln, der mit einem Erfolg gegen den Klub aus dem Grenzgebiet vorzeitig in die 3. Liga aufgestiegen wäre.
Inhalt der einzelnen Spielergespräche, die Neururer in der vergangenen Woche führte, war übrigens nicht ausschließlich das Straelen-Spiel. So klopfte der Sportdirektor auch die Bereitschaft der Akteure ab, in der kommenden Saison für die SGW zu spielen. Mit Ausnahme der drei feststehenden Abgänge Steffen Scharbaum, Adrian Schneider und Tyger Lobinger habe er mit jedem Wattenscheider Fußballer sprechen können.
Ein Mutmacher war dabei, dass das April-Gehalt fristgerecht auf den Konten der Spieler landete. Ein erster Schritt, der sich nun Monat für Monat wiederholen soll. „Das, was hier vorher los war, wird es nicht mehr geben“, verspricht Neururer.