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Gaetano Manno ist 37 Jahre alt und hat in seiner Fußballer-Laufbahn vieles erlebt. 2., 3. Liga, Regionalliga: Manno hat hoch gespielt und stand bei einigen Klubs unter Vertrag. Er war stets Leistungsträger, ob beim VfL Osnabrück, Viktoria Köln oder dem Wuppertaler SV. Manno lieferte immer ab.
Das macht er auch mit nunmehr 37 Jahren in der Landesliga. Für Hagen 11, das Tabellenführer der Landesliga Gruppe 2 in Westfalen ist, erzielte er elf Treffer in 17 Einsätzen und steht mit dem Klub aus seiner Heimatstadt im Westfalenpokal-Halbfinale. RevierSport hat mit dem zweifachen Familienvater und Besitzer des Bistros [article=406615]"Caffe Lounge da Manno"[/article] gesprochen.
Gaetano Manno, wie hält sich ein 37-jähriger Ex-Profi in dieser Zeit für einen Landesliga-Start fit? (lacht) Der alte Mann läuft. Ich versuche jeden zweiten Tag laufen zu gehen. Immer so zwischen acht und zehn Kilometer in einem Tempo von fünf Minuten pro Kilometer. Das klappt sehr gut. Ich halte mich so fit.
Für Sie muss diese Zwangspause umso bitterer sein, oder? Klar. Ich werde 38 Jahre alt. Die Zeit läuft mir weg. Ich würde viel lieber noch ein bisschen kicken, anstatt Waldläufe zu absolvieren. Aber ich will nicht jammern. Wir sitzen jetzt alle in einem Boot, müssen uns gedulden und an die Regeln halten.
Sie sind auch Besitzer eines Cafés. Wie schwer ist es für Sie aktuell? Es ist nicht einfach. Ich habe seit Anfang März geschlossen. Meine Mitarbeiterin musste ich in Kurzarbeit schicken. Ich habe auch Gebrauch von staatlicher Hilfe gemacht und 9000 Euro erhalten. Das reicht aber gerade mal, um für drei Monate die Kosten zu decken. Einnahmen habe ich gar keine. Da kann ich mich glücklich schätzen, dass ich als Profi etwas beiseite gelegt und immer gut gewirtschaftet habe.
Aktuell werden Sie wohl auch viel rechnen, wenn Sie auf die Landesliga-Tabelle blicken... Ja, wir sind Tabellenführer. Aber Borussia Dröschede hat ein Spiel weniger. Sollten sie dieses gewinnen, wären sie vor uns. Die Quotienten-Rechnung spricht auch für Dröschede. Aber wir waren an 14 Spieltagen Tabellenführer und stehen zurecht da oben. Ich hoffe, dass hier mit dem Sportsgeist entschieden wird und Hagen 11 sowie Borussia Dröschede aufsteigen dürfen. Alles andere wäre für mich unsportlich und nicht nachzuvollziehen.
Werden Sie denn in der neuen Saison noch weiterspielen? Ja, ich habe meinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. Ich bin fit und es macht Spaß. Ich hoffe, dass wir in der Westfalenliga spielen dürfen. Das hätte sich dieser Verein verdient. Der Trainer, die Verantwortlichen investieren viel Herzblut, um uns gute Bedingungen zu ermöglichen. Wir haben zum Beispiel freitags eine Videoanalyse. Welcher Landesligist hat das schon. Das ist hier bei Hagen 11 schon alles auf einem sehr ordentlichen Niveau.
Einst haben Sie auch beim Wuppertaler SV auf einem guten Niveau gespielt. Blicken Sie noch zurück? Manchmal, ja. Der WSV ist in meinem Herzen. Ich freue mich, dass Friedhelm Runge das Ruder wieder an sich gezogen hat. Er ist zwar 81 Jahre alt, aber für den WSV einfach unverzichtbar. Für mich ist Friedhelm Runge der WSV. Ich bin 37 Jahre alt und verbinde mit dem Wuppertaler SV immer Friedhelm Runge. Ich weiß gar nicht, wie der Verein ohne ihn funktioniert. Alle WSV-Fans sollten sich glücklich schätzen, dass Herr Runge solch ein großes Herz hat und auch in Krisen-Zeiten den WSV am Leben hält.
