Strittiger Handelfmeter, drei Gegentore in elf Minuten, Rote Karte: Der VfL Bochum durchlebte bei Arminia Bielefeld eine Schlussphase des Grauens und verlor am Ende das West-Derby mit 1:3. Bis zur 68. Minute hätte das Drehbuch der Partie jedoch nicht besser sein können: Patrick Fabian erzielte den 1:0-Führungstreffer, das 700. Zweitligator der Bochumer Vereinsgeschichte, er versetzte die VfL-Fans damit in Ekstase. Nach dem Abpfiff war aber auch der Innenverteidiger fassungslos.
„Es ist unerklärlich, da habe ich auch keine Worte für“, sprach Fabian in der Mixed-Zone der Bielefelder Schüco Arena Klartext: „Es ist einfach bitter. Wir gehen in Führung, danach dürfen wir nicht so verlieren. Die Niederlage hätte am Ende sogar höher ausfallen können.“ Der Aufreger der Partie: In Minute 77 bekam Vitaly Janelt den Ball an den linken Arm - Schiedsrichter Pascal Müller entschied auf Handelfmeter. Bochums Fabian zeigte Unverständnis für die Bewertung, nahm diese Szene jedoch nicht als Alibi für die Derbypleite.
So sah Fabian die Elfmeter-Szene
Das Bochumer Urgestein dazu: „Bei aller Liebe: Vitaly sieht den Ball gar nicht, er rennt zurück und von oben fällt ihm der Ball irgendwo hin. Ich weiß gar nicht, ob es überhaupt Hand war. Es war auf jeden Fall keine Absicht. Das darf uns trotzdem nicht so aus der Bahn werfen und ist auch keine Entschuldigung für die Niederlage.“
Nach zwei Spielen hintereinander ohne Niederlage kassierte der VfL auf der Bielefelder Alm einen herben Dämpfer für den weiteren Saisonverlauf: Die Dutt-Elf rutschte ab, ist nur noch Neunter in der Zweiten Liga. Fünf Pleiten in den vergangenen sieben Spielen sind ohnehin zu wenig für die eigenen Ansprüche.
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Der VfL blickt deswegen einer ungemütlichen Länderspielpause entgegen. Auf VfL-Trainer Dutt und die Mannschaft wartet in den kommenden zwei Wochen viel Arbeit. Danach spielen die Bochumer im eigenen Ruhrstadion gegen Aufstiegsfavorit Hamburger SV - immerhin noch ein Highlight für die Fans des Pott-Klubs während der tristen Rückrunde in der zweiten Bundesliga.
VfL-Routinier Fabian glaubt trotzdem nicht, dass die Mannschaft die kommenden Spiele und Wochen abschenken wird: „Wir gehen aktuell ein stückweit auf dem Zahnfleisch, wir haben aber ein super Heimspiel vor der Brust. Daran müssen wir uns orientieren. Warum sollten wir die Saison zerfasern lassen? Ich werde das zumindest nicht tun.“
Autor: Christian Hoch