Saisonziel in Gefahr: Bochum. Castroper Straße. Ruhrstadion. Kurz vor Saisonbeginn. Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport des VfL Bochum, rief das perspektivische VfL-Ziel aus, welches aber auch für die aktuelle Saison Bestand hat: „Wir wollen uns unter den Top 25-Mannschaften in Deutschland etablieren.“ Knapp ein Jahr später droht der VfL das Minimalziel, Platz sieben, in der ersten Spielzeit zu verpassen. Holstein Kiel (Platz fünf), 1.FC Heidenheim, SC Paderborn, Jahn Regensburg - all diese Mannschaften stehen mit weitem Abstand vor dem VfL. Selbst Paderborn als Siebter ist satte sieben Punkte entfernt. Lange Phasen in dieser Saison wähnten sich die Bochumer Fans als Aufstiegsaspirant. Im März 2019 muss der VfL festhalten: Union Berlin, aktuell auf dem Relegationsplatz, ist 13 Zähler entfernt.
In der Rückrundentabelle im Abstiegskampf: Im vergangenen Jahr lag der Pott-Klub in seinen Einzelteilen, kämpfte um den Klassenerhalt und die eigene Existenz. Nach 26 Spielen hatten die Bochumer 31 Punkte, das sind nur drei (!) weniger als in dieser Spielzeit. Zwar ist die gefährliche Zone momentan weit entfernt, doch in der Rückrundentabelle steht der VfL auf dem 16. Tabellenplatz - Relegationsrang. Durch die starke Hinrunde und die schwache Konkurrenz in diesem Jahr wird der VfL mit dem Klassenkampf aber nichts mehr zu tun bekommen.
Saison gefühlt zu Ende: Der Tenor bei den Fans des VfL Bochum momentan lautet: Die Saison könnte auch jetzt schon gerne zu Ende sein. Der VfL ist aktuell im Mittelfeld der zweiten Bundesliga. Das Problem dabei: Die Mannschaft von Trainer Robin Dutt hat noch acht Partien vor der Brust, in denen es um TV-Gelder und um den Kredit der eigenen Anhänger geht.
Eigenmotivation der Spieler: In der Rückrunde liefen zwischenzeitlich neun Verträge gleichzeitig von Spielern aus, die eigentlich zu den Leistungsträgern gehören. Jan Gyamerah hat mittlerweile seinen Abschied zum Hamburger SV bekanntgegeben, Tom Weilandt hat um drei Jahre verlängert, bei Lukas Hinterseer stehen die Zeichen auf Trennung. VfL-Trainer Dutt will deswegen in den kommenden Wochen genau hinsehen, auf wen er setzen kann, wer genug Motivation hat und wer sich auch für die Zukunft empfiehlt. Klar ist: Silvere Ganvoula und Robbie Kruse haben diese über den Sommer hinaus nicht mehr, auch Görkem Saglam ist bei Dutt wohl außen vor.
Kredit der eigenen Anhänger: Unter Robin Dutt schaffte der VfL zunächst den Klassenerhalt, im Jahr 2018 entwickelte sich die Mannschaft unter ihm stetig positiv, spielte attraktiven Fußball und begeisterte die Fans. Mittlerweile ist die Stimmung aber gekippt, die eigenen Anhänger bekunden zunehmend ihren Unmut über die Ergebnisse und Leistungen der Mannschaft. Mit einer Serie zum Schluss könnte das Bochumer Umfeld aber auch wieder beruhigt werden.
Autor: Christian Hoch