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Was ist er denn jetzt eigentlich? Nach einer zweijährigen Auszeit kehrte Redouan Yotla im November 2017 zu den Sportfreunden Baumberg zurück. Erst als Fußball-Obmann, später angekündigt als Trainer. Außerdem war er neben Jugend-Sportdirektor Kosi Saka an der Wiederauflebung des C-Jugendturniers in Baumberg beteiligt. Am Samstag wird der 1. ReNoar IT-Solutions-Cup ausgetragen, bei dem auch der FC Midtjylland aus Dänemark teilnehmen wird. Über seine Rolle im Verein, seine Ziele und die kommenden Aufgaben spricht er im RS-Interview.
Redouan Yotla, ein Jahr nach dem Sie auf den Lizenz-Antrag verzichtet haben steht Baumberg wieder auf Platz zwei. Sind Sie nun ein Top-Team? Absolut, wir sind mit dem Abstieg in der Saison 14/15 einen bitteren, aber auch richtigen Schritt gegangen. Wir mussten uns neu sortieren und haben gezielte Verpflichtungen getätigt, um heute ernten zu können. Wir sind seit dem Aufstieg in die Oberliga eine absolute Top-Mannschaft geworden. Salah El Halimi und unser Vorsitzender Jürgen Schick haben einen sehr großen Teil dazu beigetragen, dass möchte ich auf diesem Weg noch mal klar erwähnen. Wir kennen und identifizieren uns mit der Oberliga, wir stehen aber auch in der kommenden Saison an einem Scheideweg. Wir müssen jetzt reagieren für die kommenden Jahre, um die ins Alter gekommenen Spieler nach und nach ersetzen zu können und um weiter diese Leistungen abzurufen. Wie bewerten Sie die Saison insgesamt? Ich sag mal so: Sie ist ok! Wir hatten einen schwierigen Start und sind nun auf Platz zwei. Wir haben viele Spiele aus der Hand gegeben, die wir nicht hätten verlieren müssen. Aber ich mache den Spielern keinen Vorwurf. Mich stört allerdings eine Sache in Baumberg: das Jammern auf hohem Niveau. Wir sind auf Platz zwei mit Bedingungen, die noch nicht mal Landesliga würdig sind und ich bekomme Gemotze und Gejaule mit. Einfach nur unqualifiziert. Sonntag für Sonntag gibt es Leute, die viel erzählen und uns beschimpfen. Wenn es, aber darum geht im Verein anzupacken sind sie sich zu schade. Vereinsleben kenne ich anders, daher fokussiere ich mich nur noch auf die erste und zweite Mannschaft. Der Rest interessiert mich nicht mehr. Wir wissen, wo wir herkommen und das ist die Sandstraße in Baumberg. Die Duschen sind nach 15 Minuten kalt, das Flutlicht beleuchtet nur einen Drittel des Platzes. Wie weit sind die Planungen für die neue Saison? Der Stamm des Kaders bleibt. Wir haben mit Jörn Zimmermann, Tim Knetsch, Alon Abelski und Maximilian Nadidai jetzt noch vier Vertragsverlängerungen. Unsere Eckpfeiler Hömig, Saka, Pusic, Schwabke und Klotz haben noch längerfristige Verträge. Wir müssen uns aber gezielt auf einzelnen Positionen verstärken, um in der neuen Saison und darüber hinaus wieder eine Top Rolle zu spielen. In den letzten Jahren gab es immer wieder namhafte Neuzugänge. Dürfen wir so etwas in diesem Sommer wieder erwarten? Namen sind relativ, die Verpflichtungen müssen zünden. Ich behaupte jetzt einfach mal, ja! Den einen oder anderen werden wir auspacken. Im Moment sind mir zu viele Theoretiker im Fußball. Jeder hat was zu kamellen, jeder hat einen Berater. Daher ist es schwieriger geworden, Spieler mit Identität und Charakter zu gewinnen. Sind Sie dann auch immer noch als Trainer mit dabei? Um das nochmal zu verdeutlichen: Unser Trainer ist Francisco Carrasco und seine Co-Trainer sind Hayro Maslar und Michael Rentmeister. Ich bin unter der Woche nie beim Training. Ich wohne in Moers - das sind 70 km eine Strecke nach Baumberg -, bekomme dafür keinen Cent und bringe eher noch Geld und Sponsoren mit. Ich stehe im regen, täglichen Austausch mit Paco Carrasco und unserem Vorsitzenden Jürgen Schick. Wenn es aber um das Sportliche geht, entscheide ich. Die Kunst in der Oberliga bei unserem Kader ist es, nicht den Einzelnen zu verbessern, es ist die Kunst die Mannschaft bei Laune zu halten und immer wieder aufs Neue zu motivieren. Meint ihr, dass wir einem Saka, Pusic oder Hömig noch was beibringen? Wir haben diese Jungs als fertige Spieler verpflichtet, die Jungs müssen nur noch funktionieren. Und das schaffen wir. Andere, die dieses Prinzip nicht verstanden haben, scheitern. Das sieht man nicht nur bei den Trainern in unserer Liga, sondern zum Beispiel auch in der Regionalliga.
Am Samstag treffen Sie auf ihren Kumpel Christoph Peters. Was erwarten Sie für eine Partie? Ich erwarte vom Christoph erstmal die Fertigstellung eines Neubaus für meine Firma. Christoph wird nämlich mein neuer Vermieter. Leider warte ich darauf schon etwas länger. Aber so ist Christoph. (lacht) Ich freue mich auf das Spiel gegen den TSV. Ich haue jetzt keinen raus wie andere, die von ihrem Matchplan und ihrer Spielidee erzählen. Unsere Aufstellung steht. Wir haben hinten fünf inklusive Torwart, die verteidigen und vorne haben wir Hömig. Aber mal Spaß beiseite - gerade dieses Spiel möchte ich gewinnen. Mein Sohn Noar spielt beim TSV in der F-Jugend und wenn ich ihn dann freitags abhole, möchte ich Christoph Peters und Horst Riege mit einem Grinsen begegnen. Es wird eine qualitativ gute, aber auch faire Partie. Mein Tipp 2:1 für uns.
Direkt danach geht es in das Derby gegen den 1. FC Monheim. Das dürfte doch auch noch mal ein Highlight werden, oder? Wenn ich jetzt nein sage, dann werde ich in Baumberg wahrscheinlich gejagt. Aber ganz im Ernst: Ich höre das ganze Jahr nichts anderes als das Spiel gegen Monheim. Wenn bei unserem Spiel mal einer am Tor vorbei schießt, höre ich nur: “Ich sehe schwarz für das Spiel gegen Monheim“. Ich mache es jetzt mal professionell und sage: ich beschäftige mich erst einmal mit Meerbusch und dann könnt ihr mich nach Monheim fragen!
Autor: Stefan Loyda
[url=/fussball/oberliganiederrhein-1819-spieltag.html]Die Tabelle der Oberliga Niederrhein in der Übersicht![/url]
