Bochum

Torwart geht auf Linienrichter los

Der Gästetorwart soll sich benommen haben „wie eine offene Hose“, beschreibt Vödes Trainer Thorsten Horn das Verhalten des Übeltäters. Auslöser soll ein nicht geahndeter Einwurf gewesen sein. Die Partie wurde nicht von einem gestellten Schiedsrichter geleitet, sondern von einem Vöder Freiwilligen. Besonders brisant: Bei dem Übeltäter soll es sich um einen Wiederholungstäter handeln, der bereits im September 2013 für unschöne Szenen sorgte.

RS fragte nach: Was war da los?

Thorsten Horn, Trainer SV Vöde II: „Wir haben vom Kreis keinen Schiedsrichter gestellt bekommen. Der Kreis Bochum hat bekanntlich Schiedsrichtermangel. Weil wir in der Kreisliga C spielen, mussten wir halt selber einen Schiri stellen. Der Gegner wollte nicht, daher haben wir unseren Vereins-Schiri gefragt. Der pfeift hier auch immer die Spiele unserer Alten Herren. Der Mann pfeift mit Gefühl. Vorwerfen kann ich ihm nichts.

Zur eigentlichen Sache: Beim Stand von 1:0 für uns wurde ein Einwurf nicht geahndet. Unser Linienrichter konnte nicht sehen ob der Ball im Aus war. Wir haben dann unsere Hand gehoben und dem Schiri signalisiert, dass der Ball doch im Aus war. Das muss das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Der Torwart ist aus seinem Tor gestürmt und hat unserem Linienrichter wild die Fahne aus der Hand gerissen und mir in die Hand gedrückt. Dabei sagte er sowas wie: 'Du machst jetzt die Scheiße hier.' Danach hat er sich umgedreht und soll dabei unseren Linienrichter angespuckt haben. Nach kurzer Rudelbildung und Wortgefechten konnten wir die Situation beruhigen.

Als wir dann das 2:0 gemacht haben, hat AfB zuvor eine Abseitsposition gesehen. Für mich persönlich war es kein Abseits. Die Gegner haben dann überall Fehlentscheidungen gesucht und sich lautstark beschwert. Zuvor gab es zwei Situationen für AfB, die der Schiedsrichter aber zurückgepfiffen hatte. Danach ist es dann eskaliert. Einige Spieler hatten sich nicht mehr unter Kontrolle. Es kam zu Tumulten auf und neben dem Platz. Die Situation war total unübersichtlich.

Auch nach dem Abpfiff gab es Rudelbildung, die wir allerdings recht schnell wieder schlichten konnten. Hier hat der gegnerische Torwart sich wieder benommen wie eine offene Hose und bei unseren Zuschauern randaliert und einen riesigen Aufstand gemacht.

Ich habe mich dann mit AfBs Trainer darauf verständigt, dass wir Richtung Vereinsheim gehen und er mit seinen Jungs Richtung Kabine. Alle Spieler waren bereit, die Situation zu beruhigen, nur der Torwart war eine reine Katastrophe. Dieser Spieler war schon in der letzten Saison auffällig, da war er nur als Außenstehender vor Ort.

Gegen AfB kann man nichts sagen. Die Trainer und die meisten Spieler haben sich normal verhalten. Es ist nur schade für die übrigen Jungs und den Verein, wenn ein paar Idioten so ausrasten.“

Lesen Sie auf Seite 2, was die übrigen Beteiligten zu dem Vorfall sagen: