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RWE: Kommentar
Zwischen Spagat und Zerreißprobe

RWE: Kommentar zur Finanzlage
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Der Vorhang zu und alle Fragen offen. Nach der mit Spannung erwarteten Sitzung am Montag bleibt Rot-Weiss Essen das Meiste ungewiss. So viel ist sicher.

Die Erwartungen waren mal wieder groß. Manch einer hatte sich für einen Orkan gewappnet, um dann höchstens festzustellen, dass es zieht. Die Pressemitteilung nach der Sitzung mit Vertretern der Stadt hatte praktisch keinen Nachrichtenwert. Wichtiger war vielmehr, wovon nicht die Rede war - oder bloß im Nebensatz: Die Liquidität bis zum Saisonende ist gesichert! Was alles Weitere betrifft, verharren die Verantwortlichen im Ungefähren und öffnen damit Raum für Spekulationen. Also spekulieren wir doch einfach mal.

Die städtischen Tochtergesellschaften haben zwar bekräftigt, ihre Zusagen einzuhalten. Doch was ist damit wirklich gewonnen? Es hat ein Gläubigeraustausch stattgefunden, die Schulden bleiben. Statt Michael Kölmel steht RWE nun bei der GVE in der Kreide. Wie und ob diese auf einer Rückzahlung beharrt? Unklar. Genauso wie die Einführung der neuen Strukturen. Hintergründe, warum selbst die Verantwortlichen bei RWE momentan offenbar keinen blassen Schimmer haben, ob oder wann diese umgesetzt werden, bleibt der Phantasie jedes Einzelnen überlassen. Die Lage ist mindestens so vage wie die politische Konstellation im Essener Rathaus.

Somit tun die Verantwortlichen des Vereins das, was sie im besten Falle tun sollten: Verantwortlich handeln. Längst hat der Vorstand das Ruder wieder fest in der Hand und sich personell handlungsfähig aufgestellt. Ferner kann die Führungsriege nur noch mit dem Geld kalkulieren, das sie hat - und das sind schlimmstenfalls die nackten Erlöse des Spielbetriebs. Damit lässt sich ein Kader in der heutigen Dimension nicht finanzieren. Zumal ja bereits im aktuellen Etat eine Deckungslücke von 850.000 Euro klafft. Und neue Großssponsoren sind derzeit Utopie: die Vierte Liga ist ein Zuschussgeschäft.

Es bleibt wohl nichts anders übrig, als den Kader zu vergünstigen. Und das bitte ohne gravierenden Substanzverlust. Nicht umsonst warnt Meutsch davor, sich kaputtzusparen. Mehr denn je ist der Klub auf sein größtes Potenzial angewiesen: Den Zuschauer. Und dem ein Dauergastspiel in Liga vier als Perspektive unterzujubeln dürfte schwer werden. Rot-Weiss Essen droht ein Spagat, der zur Zerreißprobe werden könnte. Die Sturmwarnung bleibt bestehen.

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