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Wir müssen in Deutschland echte Stürmer ausbilden

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Kommentar: Wir müssen in Deutschland echte Stürmer ausbilden
Foto: firo
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Uruguay sorgt mit seinem Sturm-Duo Luis Suarez/Edinson Cavani für Furore. Deutschlands letzter Torjäger war Miro Klose. Ein Kommentar.

Auf der Brust tragen die Spieler von Uruguay (wie Deutschland) vier Sterne über dem Verbandslogo. Eigentlich ist das nicht gestattet. Die Fifa schreibt unmissverständlich vor: für jeden WM-Sieg nur ein Stern. Uruguay war zweimal Weltmeister, 1930 und 1950. Aber für das kleine Land aus Südamerika erlaubt sogar die sperrige Fifa eine Ausnahme und rechnet die beiden Olympiasiege von 1924 und 1928 mit ein, weil es damals keine Weltmeisterschaften gab. Die WM-Geschichte, wie wir sie heute kennen, begann erst 1930.

Uruguay bringt zwei spektakuläre Angreifer hervor - und Deutschland?

Diese Anekdote erzählt einiges über den Sonderstatus, den die „Urus“, wie man beim Fußball die Einwohner von Uruguay liebevoll nennt, noch immer genießen. Denn Uruguay ist das Geburtsland der Fußball-Weltmeisterschaften: Dort fand vor 88 Jahren die erste WM statt. Und das, obwohl Uruguay nicht nur geografisch im Schatten von Brasilien steht. 3,5 Millionen Einwohner hat das Land – Nachbar Brasilien dagegen 208 Millionen.

Wenn es Uruguay also nicht nur zu einem WM-Turnier schafft und mit dem Sieg über Europameister Portugal für Furore sorgt, sondern auch zwei spektakuläre Angreifer wie Luis Suárez und Edinson Cavani hervorbringt, fragt man sich schon: Wie schaffen die das? Cavani gab live im Fernsehen eine Erklärung, die man so zusammenfassen kann: mit Leidenschaft und Können, mit Hingabe und Courage. Warum nur, fragt man sich weiter, fällt einem da der Kontrast zum deutschen Auftritt bei der WM in Russland ein?

Deutschland hat 82,7 Millionen Einwohner und seine vier Sterne redlich mit vier WM-Siegen verdient. Und doch fällt auf: Seit Miro Klose sehen wir nicht einen deutschen Torjäger, der auch nur annähernd an die Klasse von Suárez in Barcelona oder Cavani in Paris herankommt.

Drei der vier besten DFB-Teams haben Legionäre im Sturmzentrum Das Ausland möchte von uns die Verteidiger (Rüdiger, Mertesacker und Mustafi) und Mittelfeldspieler (Özil, Khedira und Gündogan), aber keinen Stürmer. Niemand sollte da Werner, Gomez oder Wagner anführen. Drei der vier besten Bundesliga-Mannschaften hatten vorige Saison lieber Legionäre im Sturmzen­trum als einen Deutschen.

Das ist kein Zufall. Wir müssen wieder Stürmer ausbilden. Keine falsche Neun. Echte Stürmer! Was das kleine Uruguay kann, sollten wir hier in Deutschland auch können.

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