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Nach Standpauke zum Sieg

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Hassans Corner: Nach Standpauke zum Sieg
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Die schweren, nervenzerreißenden Wochen und Monate scheinen in weiten Teilen überwunden zu sein. Der S04 landete mit dem 2:0 in Bremen einen wichtigen Sieg.

Danach hatte es zunächst aber gar nicht ausgesehen. In der ersten Halbzeit spielte der FC Schalke 04 unterirdisch und schlampig. Der Zugriff auf die bemerkenswert aufspielende Schaaf-Elf war nicht vorhanden. Dabei hat Manager Horst Heldt noch eindringlich vor dem sich oft in den Köpfen bildenden Schlendrian gewarnt. Offensichtlich vergebens.

Kellers Kabinenpredigt

Die Mannschaft ließ sich überrennen, bot den Bremern noch Begleitschutz an. Einzig der Unfähigkeit der eigentlich sehr stark besetzten Offensivabteilung und einem wieder mal hervorragend aufgelegten Timo Hildebrand ist es zu verdanken, dass Königsblau mit einem 0:0 in die Halbzeitpause ging. Was dann folgte, war anscheinend Klartext par excellence. Jens Keller fand „sehr deutliche Worte“ in der Kabine. Übersetzt heißt das: Jens Keller hat die Jungs in der Kabine richtig rund gemacht. Öffentlich wird von Schalker Seite stets gepredigt: Keller leistet sehr gute Arbeit. Nun war diese dem Massenpublikum nun auch endlich greifbar. Der 42-Jährige ist mutig, lässt sich nichts gefallen und weiß, wie er mit der Truppe umgehen muss. Das imponiert mir persönlich sehr.

Förmchen wechsel dich

Keller hat keine Scheu oder gar Angst vor unbequemen Entscheidungen. Auch nicht, diese schon während einer Partie zu fällen. Er ist handlungsschnell und erkennt Missstände augenblicklich, eine Eigenschaft die man Huub Stevens offenbar absprach. Der Umgang mit Roman Neustädter, der wochenlang seiner so tollen Form aus der ersten Hälfte der Bundesliga-Vorrunde hinterherlief, war fürsorglich und bestimmend. Er vertraute ihm, ließ ihn spielen. Bis der Punkt gekommen war, wo selbst Neustädter sich eingestehen musste, dass es einer Pause bedurfte. Beim Auswärtserfolg in Wolfsburg holte Keller ihn schon zum Kabinentee aus der Elf, brachte Christoph Metzelder und stellte um. Schalke schoss im Anschluss drei Tore und knallte den Werksklub aus dem eigenen Stadion. Auch gegen Borussia Dortmund sah man nicht den besten Neustädter, trotz Derbysieg. Gegen den 1. FC Nürnberg ließ Keller ihn dann zuhause, er sollte abschalten und mental wieder in die Spur kommen. Nun zeigt Roman Neustädter aufsteigende Form!


Der nächste Fall scheint sich aber mit Michel Bastos zumindest anzudeuten. Was hat diese Leihgabe uns in seinen ersten Rückrundenspielen begeistert. Schoss direkt drei Buden, wunderbar! Leider ging es ab da mit der Formkurve stetig nach unten. Besonders in den letzten beiden Partien ist das sehr auffällig. Gegen den Chaos-Klub Hoffenheim wurde der Brasilianer nach träger Offensivleistung in der 63. Minute ausgewechselt. Raffael kam ins Spiel und plötzlich drehte Schalke 04 auch mal über links auf, was einem starken Julian Draxler geschuldet war. Wir schossen im Anschluss drei Tore und fegten die Kraichgauer aus der Donnerhalle. Bei Werder Bremen war es ähnlich. Dort wurde Michel Bastos nach sehr schwachem Spiel gegen Sokratis zum zweiten Durchgang in der Kabine gelassen. Schalke kommt raus und flitzt auf einmal über beide Flügel und nicht nur über rechts mit Jefferson Farfan. Das ist schon irgendwie tragisch, denn Michel Bastos hat große Fähigkeiten. Er ist aus meiner Sicht aber nicht in der Form, in der er uns behilflich sein kann. Schalke spielt derzeit ohne Bastos besser. Geht es nach Leistung, muss man ihn auf die Bank setzen.

Raffael ist schon angekommen

Die Spielmacherposition gehört eigentlich Julian Draxler, dieser agiert im Zusammenspiel mit dem technisch versierten Raffael richtig stark. Der Youngster will auf der „Zehn“ spielen. Da bietet sich an, dass Raffael für Bastos ins Team rückt und dieser sich mit dem 19-Jährigen die Rolle teilt – die beiden könnten ihre Positionen ständig tauschen, was Schalke extrem gefährlich macht, wie man anhand der letzten Tore sehen konnte. Man hätte auf rechts den Laufbullen Jefferson Farfan und links mal Raffael oder Draxler, die mit ihrer Technik die Außenbahn knacken und die Verteidiger vor arge Probleme stellen können

Der Brasilianer kommt jedenfalls langsam in Fahrt. In der Anfangszeit merkte man ihm noch an, dass er in Kiew schon längere Zeit nicht spielen konnte. Seine Physis scheint nun vollkommen hergestellt zu sein. Nicht wenige Beobachter hatten den 28-Jährigen bereits abgeschrieben, dass er ein guter Kicker ist, stellt er nun aber unter Beweis und glänzte als Torschütze und mehrfacher Vorbereiter. In dieser sich darstellenden Form empfiehlt er sich definitiv für einen weiteren Verbleib auf Schalke. Nun wird man in Ruhe abwarten, ob seine letzten Spiele nur ein kurzes Strohfeuer waren, oder er auch konstant die Leistung bringen kann, die man sich wünscht.

Schalke ist auf Kurs

Grundsätzlich bleibt zu sagen, dass die momentane Situation zufriedenstellend ist. Nach all dem ganzen Theater, den Querelen und verlorenen Spielen sind wir auf dem vierten Tabellenplatz. Die Bilanz der letzten Partien liest sich gut: Fünf Siege aus sechs Spielen! Am kommenden Samstagabend erwarten wir Bayer Leverkusen – das wird ein Härtetest. Die Bayer-Elf hat eine enorme Qualität in ihren Reihen, die wir im Hinspiel zu spüren bekommen haben. In Leverkusen haben wir unser bislang schlechtestes Saisonspiel abgeliefert und kamen mit 0:2 böse unter die Räder. Ein blutleeres und beschämendes Match, mit Zoff an der Reservebank und fehlender Leidenschaft – ein Armutszeugnis!

In der heimischen Arena gilt es diese noch offene Rechnung zu begleichen …

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