Ein Kommentar Auf Schalke ist es die zentrale Frage: Verlängert Klaas-Jan Huntelaar seinen auslaufenden Vertrag oder nicht? Schwierig zu sagen, Hoffnung hat man ja irgendwie immer. Allerdings hat diese nach seinen jüngsten Aussagen ziemlich gelitten. Was die Schalker Fans mitbekommen und in der Öffentlichkeit lesen, das beeinflusst ihre Meinung, ihre Art zu denken. Bald, bald, ganz bald…
Es ist der 12. August. Schalke 04 feiert seine Saisoneröffnung. Wie die Recklinghäuser Zeitung schrieb, hat Klaas-Jan Huntelaar das nun folgende am Rande dieser Veranstaltung gesagt: "Wir hatten gute Gespräche. In den nächsten Tagen wird etwas passieren." Wohl gemerkt, dass war vor dreieinhalb Wochen. Unklar, was den Topstürmer dort geritten hat. Verwirrend ist es allemal.
Huntelaar: „Sonst ist nicht viel passiert“ „Für mich ist es schön, in einer guten Mannschaft zu spielen. Momentan möchte ich nichts zum Vertrag sagen. Wir haben ein-, zweimal gesprochen. Sonst ist nicht viel passiert. Es dauert noch“, teilte Huntelaar heute via Sport-Bild mit. Warum verwirrt der überragende Stürmer mit solchen Aussagen? Nicht nur für die Fans, sondern auch für Manager Horst Heldt ist dies eine Situation, die nicht einfach zu meistern ist. Alle Macht hat der Verein in Huntelaars Hände gelegt. „Huntelaar gibt die Richtung vor. Wir wollen mit ihm verlängern und ich glaube, dass es für beide Seiten Sinn machen würde. Aber wir brauchen seine hundertprozentige Überzeugung. Ich kann einen Spieler nicht zur Vertragsunterschrift prügeln", verwies der 42-jährige Manager schon vor Wochen auf die eben angesprochene Machtlosigkeit. Schalke braucht Huntelaar und dieser weiß das genau.
Fans kommen ins Grübeln In den Foren schreiben sich die Fans die Finger wund. Viele gehen immer noch von einer Verlängerung aus. Aber keiner weiß, ob Huntelaar das überhaupt will – zumindest lässt sich dies nicht darlegen, denn er hat es nie exakt so gesagt. Der Topstürmer muss eine Entscheidung treffen, dies gilt es zu respektieren – schließlich ist es seine Entscheidung. Schalke 04 hat nun keinerlei Mitspracherecht mehr. Es sei denn, sie würden ihr Angebot oder den Willen mit ihm weiter arbeiten zu wollen, zurückziehen. Das wird nicht passieren, denn den Stürmer wird man nicht verschrecken wollen, bei einem Farfan trug dies vielleicht noch Früchte, jedoch ist Huntelaar ein anderes Kaliber. Es bleiben nicht viele Möglichkeiten, wenn man mal sämtliche Blickwinkel betrachtet.
Hoffnung ist ein gutes Stichwort Ohne jetzt sämtliche Aussagen zurate zu ziehen, ist der eigentliche Tenor so, dass Klaas-Jan Huntelaar und Schalke 04 den Fans schon einige Hoffnungen gemacht haben. Exemplarisch kann man ein Statement von Horst Heldt aus der RevierSport nehmen, dort sagt er, dass „Huntelaar weiß, dass wir den Vertrag verlängern wollen und er kann sich das selbst auch sehr, sehr gut vorstellen.“ Viele Fans denken jetzt, dass dies schnell passieren wird, gerade weil sie auch das o. a. „in den nächsten Tagen wird etwas passieren“ noch vor Augen haben. Huntelaar soll nun aber wohl bis zum Winter warten wollen, ob dann eine Entscheidung fallen wird oder es weitere Gespräche geben wird, das weiß niemand so richtig – außer er selbst.
Mehr Dankbarkeit wäre angebracht Wie dankbar der FC Schalke diesem Ausnahmestürmer ist, dass zeigen seine zahlreichen Fans tagtäglich beim Training, bei den Spielen im Stadion oder im Internet. Er wird auf Händen getragen. Klaas-Jan Huntelaar sollte sich seine Aussagen besser überlegen, auf Schalke haben diese immer eine gewisse Kraft. Zumal man sich vor Augen halten muss: In welcher Situation ist er zu Schalke gekommen? Der 29-Jährige war ein zweifach gescheiterter Stürmer. Ersatzbank bei Real, Ersatzbank bei Milan. Schalke bezahlt so viel Geld, wie noch nie zuvor für einen Spieler und baut sein Selbstvertrauen neu auf. Steht zu ihm, auch nach einem schweren ersten Jahr, als er lange verletzt war und die Mannschaft trotzdem ohne ihn den DFB-Pokal holte. Der erste echte Titel seit 2011.