Mit einem Sieg beim VC Gotha wollten die RWE Volleys eigentlich ihren vierten Platz in der Volleyball-Bundesliga festigen. Von der Tabellensituation und Statistik her war das Team um Kapitän Joram Maan zudem der klare Favorit für die Partie in Gotha, hatte der Gastgeber doch zuletzt sechs Mal hintereinander verloren.
RWE-Trainer Teun Buijs hatte seine Akteure aber nicht ohne Grund vor dem Spiel gegen den „angeschlagenen Boxer“ aus Gotha gewarnt und „volle Konzentration“ gefordert. Die Bottroper mögen sich seine Worte zwar zu Herzen genommen haben, eine Niederlage gab es am Sonntag aber dennoch, gleich ein besonderes bittere. Nach einer 2:1-Führung musste sich die Buijs-Sechs im Tiebreak (13:25/ 25:20/18:25/25:21/15:13) geschlagen geben und trat anschließend mit hängenden Köpfen die Heimreise ins Ruhrgebiet an.
„Die Niederlage ist natürlich sehr bitter. Wir sind zunächst sehr gut ins Spiel gekommen und es sprach einiges für einen Sieg“, erklärte Co-Trainer Marco Donat nach der Schlappe. Wohl kaum als Trost dürfte der Hinweis dienen, dass die RWE Volleys ihren vierten Rang verteidigen konnten. Der Moerser SC hat nämlich noch zwei Spiele ausstehen und auch evivo Düren ist wieder näher gerückt. Und am kommenden Mittwoch steht bereits das Duell mit dem deutschen Rekordmeister VfB Friedrichshafen (19.30 Uhr, Dieter-Renz-Halle) an.
Doch zurück zum Match in Gotha. Nach einem zunächst ausgeglichenem Beginn konnte sich die RWE Volleys einen Vorsprung herausspielen. Nach 20 Minuten lagen die Bottroper bereits mit 1:0 in Führung. Zu dem Zeitpunkt lief also in der Goldberghalle vor 810 Zuschauern alles nach Plan für die Gäste. Der klare Satzverlust hatte die Mannschaft von Trainer Jörg Schulz aber offensichtlich wachgerüttelt, denn der VC Gotha startet sogleich besser in den zweiten Durchgang und erarbeitete sich einen Vorsprung (16:13). Mit Unterstützung zahlreicher Fehler der Bottroper verwandelte der VC Gotha schließlich seinen dritten Matchball zum 25:20 und damit zum 1:1-Ausgleich.
Der Satz nach der Zehn-Minuten-Pause war anschließend wieder in den Händen des Favoriten. Die 2:1-Führung brachte aber nicht die nötige Sicherheit in das Spiel der RWE Volleys. Das Team von Trainer Teun Buijs gelang zwar im vierten Durchgang der zwischenzeitlich 20:20-Ausgleich, aber die Schlussphase gehörte den Gastgebern, die durch ein 25:21 den Tiebreak erzwangen. „Letztendlich haben wir zu viele individuelle Fehler gemacht und Gotha somit zurück in die Partie geholt. Gotha hat sich dann mit den Fans im Rücken quasi in einen Rausch gespielt“, betonte Marco Donat. Gleich den ersten Matchball nutzte der VC Gotha zum 15:13 und damit zum langersehnten Sieg.