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Gold, Silber und Bronze für deutsches Olympia-Team
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Olympia: Gold, Silber und Bronze für deutsches Olympia-Team
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Drei Medaillen gab es am Donnerstag für die deutschen Sportler bei den Olympischen Spielen in Peking. Die deutsche Dressur-Equipe hat bei den Reiterspielen in Hongkong die Goldmedaille geholt, Ringer Mirko Englich gewann in der Klasse bis 96kg Silber und Schützin Christine Brinker holte im Skeet Bronze. Damit liegt Deutschland im Medaillenspiegel hinter China und den USA auf Platz drei.

Die deutsche Dressur-Equipe hat bei den Reiterspielen in Hongkong die Goldmedaille geholt und ihre Serie erster Plätze bei Olympia fortgesetzt. Nadine Capellmann (Würselen) mit Elvis, Isabell Werth aus Rheinberg mit Satchmo und Heike Kemmer aus Verden mit Bonaparte setzten sich mit 72,916 Punkten gegen den Europameister und Erzrivalen Niederlande (71,750) durch.

Damit bleibt die deutsche Dressur-Equipe seit dem zweiten Platz in München 1972 bei Olympia ungeschlagen. Insgesamt gab es seitdem acht Goldmedaillen. Einzige Ausnahme bilden die Boykottspiele 1980 in Moskau. Der Wittener Englich durfte sogar von Gold träumen, unterlag aber im Finale im griechisch-römischen Stil dem russischen Europameister Aslanbek Chuschtow. Bronze ging an den Kasachen Asset Mambetow und Adam Wheeler aus den USA. "Ich war sprachlos, als die deutsche Fahne hochging", beschrieb der 29 Jahre alte Feuerwehrmann seine Gefühlslage bei der Siegerehrung. In der Klasse bis 84kg bescherte derweil Andrea Minguzzo Italien das erste Ringer-Gold, Kuba holte durch Mijain Lopez in der Klasse bis 120kg das erste Gold in Peking überhaupt.

Weltmeisterin Christine Brinker holte im Skeet die zweite Medaille für die deutschen Schützen. Die 27-Jährige aus Ibbenbüren musste sich im Stechen bei strömendem Regen Olympiasiegerin Chiara Cainero aus Italien und Kimberly Rhode aus den USA geschlagen geben und gewann Bronze.

Reck-Weltmeister Fabian Hambüchen verpasste unterdessen die erste olympische Medaille für Deutschland im Einzel-Mehrkampf der Kunstturner seit 72 Jahren. Der 20-Jährige kam nach einem Patzer an seinem Paradegerät auf 91,675 Punkte und musste sich mit dem siebten Platz zufriedengeben. Souveräner Sieger wurde Yang Wei, der China das 20. Gold der Spieler in Peking bescherte. Silber holte der Japaner Kohei Uchimura vor dem Kanadier Benoit Caranobe. Der deutsche Vizemeister Philipp Boy aus Cottbus belegte den 13. Platz.

Judo-Europameisterin Heide Wollert verpasste den Kampf um die Bronzemedaille im Halbschwergewicht bis 78kg knapp und wurde Siebte. Gold ging an die Chinesin Yang Xiuli, die sich nach einer Kampfrichterentscheidung gegen die Kubanerin Yalennis Castillo durchsetzte. Bronze holten sich Jeong Gyeong Mi aus Südkorea und die Französin Stephanie Possamai. In der Klasse bis 100 Kilogramm durfte die Mongolei durch Tuvshinbayar Naidan ihr erstes Olympia-Gold der Geschichte bejubeln.

Handball-Weltmeister Deutschland nahm wieder Kurs auf das Viertelfinale. Die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand besiegte Afrikameister Ägypten im dritten Vorrundenspiel 25:23 und weist vor den abschließenden Begegnungen gegen Rekord-Olympiasieger Russland und Europameister Dänemark 4:2 Punkte auf. Aus den beiden Sechser-Gruppen qualifizieren sich jeweils die besten vier Teams für die Runde der letzten Acht.

Deutschlands Basketballer kassierten dagegen im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale die zweite Niederlage. Die Mannschaft um die NBA-Stars Dirk Nowitzki und Chris Kaman verlor das dritte Vorrundenspiel 59:72 gegen Weltmeister Spanien. Beste deutsche Werfer waren Steffen Hamann mit 15 Punkten und NBA-Ass Dirk Nowitzki mit elf Zählern.

Für die deutschen Wasserballer gab es gegen Weltmeister Kroatien die erwartet deftige Niederlage. Das Team von Bundestrainer Hagen Stamm musste sich gegen den Gold-Kandidaten 5:13 geschlagen geben, kann aber mit zwei Siegen in den abschließenden Begegnungen der Gruppe B die angestrebte K.o.-Runde doch noch erreichen. Ihren ersten olympischen Sieg seit 36 Jahren feierten die deutschen Volleyballer, die damit den anvisierten Einzug ins Viertelfinale weiter selbst in der Hand haben. Nach dem 3:0-Erfolg gegen Außenseiter Ägypten braucht das Team von Bundestrainer Stelian Moculescu voraussichtlich nur noch einen Sieg aus den ausstehenden Vorrundenspielen in der Gruppe B gegen Serbien und Brasilien, um die K.o.-Runde zu erreichen.

Tischtennis-Europameister Deutschland erreichte derweil im Mannschaftswettbewerb das Halbfinale und benötigt nur noch einen Sieg zur erträumten Medaille. Der Weltranglistensechste Timo Boll sorgte im abschließenden Vorrundenspiel gegen Singapur durch einen furiosen 3:0-Sieg gegen Cai Xiao Li für den entscheidenden Punkt, am Ende siegte Deutschland 3:1.

Die deutschen Hockey-Damen erkämpften sich den dritten Sieg im dritten Vorrundenspiel. Nach dem 4:2 gegen die bislang ungeschlagenen USA haben sich die Olympiasiegerinnen von Athen damit vor den abschließenden beiden Partien eine glänzenden Ausgangsposition für das Erreichen des Halbfinals geschaffen.

Geduld brauchen die Slalom-Kanuten: Ein Gewitter über Peking führte zu Verschiebungen im Wettkampfprogramm. Der Finallauf im Zweier-Canadier und das komplette Frauen-Rennen wurden auf Freitag verlegt. Im Zweier-Canadier führen überraschend die Deutschen Felix Michel/Sebastian Piersig aus Spremberg.

Auch im Rudern gab es ein Wetter-Chaos: Der zweite Halbfinaltag wurde wegen des Unwetters abgesagt und komplett auf Freitag verschoben. Ähnlich erging es den Seglern, deren Rennen in den Bootsklassen Yngling und Finn-Dinghy allerdings wegen zu schwacher Winde auf Freitag verschoben wurde.

Gewehrschützin Du Li gewann im Kleinkaliber-Dreistellungskampf Gold für China. Mit 690,3 Punkten lag die 26-Jährige vor Luftgewehr-Olympiasiegerin Katerina Emmons aus Tschechien, die mit 687,7 Zählern ganze 0,1 Punkte vor der drittplatzierten Kubanerin Eglis Yaima Cruz lag. Auch ihre letzte Olympia-Medaillenchance in Peking vergab Sonja Pfeilschifter aus Ismaning kläglich. Die als Favoritin angetretene Weltrekordlerin scheiterte als 17. im Vorkampf. Die WM-Dritte Britta Steffen aus Berlin hat bei den Olympischen Spielen in Peking das Finale über ihre Paradestrecke 100m Freistil erreicht. Die Europarekordlerin zog mit einer Zeit von 53,96 Sekunden als Sechste in den Endlauf am Freitag ein. Dagegen ist Petra Dallmann aus Heidelberg im Vorlauf ausgeschieden.

Auch in der Leichtathletik wird es langsam ernst. Beim Auftakt am Freitag fehlt allerdings Kugelstoß-Europameister Ralf Bartels. Der Neubrandenburger WM-Dritte von 2005 erlitt einen Muskelteilriss in der Wade. Es gebe auch eine Einblutung, ein Start mache keinen Sinn, erklärte Uwe Wegener, Teamarzt des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.

Die Beachvolleyballer Julis Brink und Christoph Dieckmann sind beim olympischen Turnier sensationell schon in der Vorrunde gescheitert. Die Weltranglistendritten verloren mit 0:2 gegen die Niederländer Emiel Boersma/Bram Ronnes und belegten damit nur den letzten Platz in ihrer Gruppe. Zuvor hatten nach den Olympiafünften Stephanie Pohl und Okka Rau auch die Europameisterinnen Sara Goller und Laura Ludwig den Sprung in die K.o.-Runde geschafft.

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