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Stefan Schumacher muss vorzeitig aufgeben
Radgold für Spanier Sanchez

Olympia: Stefan Schumacher muss vorzeitig aufgeben
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In der Hitzeschlacht an der Chinesischen Mauer sind die Medaillenträume der deutschen Radsportler frühzeitig zerplatzt. Gold-Hoffnung Stefan Schumacher gab das olympische Straßenrennen rund 55km vor dem Ziel auf und musste tatenlos und völlig erschöpft zusehen, wie der Spanier Samuel Sanchez Olympiasieger wurde. Silber gewann Davide Rebllin aus Italien, der Schweizer Fabian Cancellara holte Bronze.

Sanchez setzte sich im Sprint einer sechsköpfigen Spitzengruppe nur um Haaresbreite vor Rebellin durch. Der zweimalige Zeitfahrweltmeister Cancellara hatte kurz vor dem Ziel aufgeschlossen, jedoch im Sprint keine Chance. Vizeweltmeister Alexander Kolobnew aus Russland landete auf Rang vier, vor dem Luxemburger Andy Schleck.

Klassiker-Spezialist Schumacher ging nach seinen furiosen Auftritten bei der Tour de France, wo er zwei Zeitfahren gewann sowie zeitweise im Gelben Trikot fuhr, als einer der Favoriten auf die 245km lange Strecke. Doch die große Hitze von über 30 Grad sowie 90 Prozent Luftfeuchtigkeit machten dem WM-Dritten fast von Beginn an zu schaffen. "Ab der vierten Runde habe ich Kopfschmerzen bekommen. Ich dachte, mir platzt der Schädel. Heute hat sich auf dem Rad keiner gut gefühlt, es war von Anfang an eine Quälerei", sagte ein von den Strapazen sichtlich gezeichneter Schumacher.

Auch der zweimalige Weltmeister Oscar Freire aus Spanien, der ebenfalls aufgab, beklagte sich: "Das war das heißeste Rennen seit Jahren. Der erste Teil war noch in Ordnung, aber dann wurde es richtig hart." Kurz nach Schumacher hatte auch der deutsche Zeitfahrmeister Bert Grabsch aufgegeben. "Das ist schon ein mörderisches Klima. Ich war nach 80km in der Spitzengruppe platt", meinte der gebürtige Wittenberger.

Die Medaillenjagd hatte nach einer "Stadtrundfahrt" durch die chinesische Metropole auf den sieben Schlussrunden mit jeweils einem Anstieg nahe der weltberühmten Mauer begonnen. Die ersten Rennstunden prägten die Außenseiter Horacio Gallardo (Bolivien) und Patricio Almonacid (Chile) durch eine Flucht kurz nach dem Startschuss.

Das südamerikanische Duo fuhr einen Vorsprung von über 15 Minuten auf das Feld heraus, wurde jedoch schließlich von einer 25-köpfigen Gruppe eingeholt, in der neben Grabsch auch der Berliner Jens Voigt vertreten war. Da in der Gruppe fast jede Favoriten-Nation vertreten war, setzte zunächst niemand ernsthaft nach, ehe eine Allianz der Teams Russland und USA das Tempo erhöhte. Für den früheren Junioren-Weltmeister Gerald Ciolek wurde das Rennen zu schnell, der Columbia-Profi aus Pulheim gab auf, später stieg auch Voigt aus.

Die Führungsgruppe kapitulierte frühzeitig vor dem jagenden Feld und schonte sich für die letzten Kilometer. Lediglich Milram-Profi Andrej Grwiko (Ukraine) und Aleksander Kustschynski (Weißrussland) traten die Flucht nach vorn an, wurden jedoch durch das Tempodiktat des Feldes gestellt.

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