Eigentlich waren die Roosters ganz guter Dinge. Doch das Team von Doug Mason verstand es erfolgreich, die Zuversicht der Anhänger bereits im Vorfeld drastisch einzudampfen.
Die Ergebnisse der Vorbereitungsspiele konnten am Seilersee niemanden zufriedenstellen. Da kann Mason noch so oft betonen, dass lediglich der Ligastart zähle. Der Eindruck, den die Sauerländer hinterlassen haben, gibt Anlass zur Sorge. Natürlich stand der Test gegen die Krefeld Pinguine unter dem Eindruck der Tragödie in Russland, bei der mit Robert Dietrich für viele auch ein alter Weggefährte sein Leben verlor. Dennoch lässt sich damit allein der schwache Auftritt nicht vergessen machen. Mit 1:4 unterlagen die Roosters einer Krefelder Rumpftruppe. Die Worte, die Mason im Anschluss an die Pleite wählte, sagen alles. Der Coach sprach von einer „Katastrophe“ und davon, dass einige Spieler „glauben, dass die schon Meister sind.“ Er hoffe, dass dieser Test das schlechteste Spiel der Saison gewesen sei. „Unsere Jungs hatten ihren Kopf teilweise in ihrem Arsch und so kannst du kein Eishockey spielen.“
Da klingt beim besten Willen nicht nach einem Trainer, der unmittelbar vor dem Ligastart volles Vertrauen in seine Mannschaft hat. Es wartet also noch eine Menge Arbeit auf die Roosters. Immerhin: Bei der Generalprobe in Wolfsburg zogen sich die Roosters mit einer 5:7-Niederlage vergleichsweise achtbar aus der Affäre. Nach zwei Siegen (davon eine gegen den Oberligisten EV Duisburg) und fünf Niederlagen in den Vorbereitungsbegegnungen muss Mason aber noch immer festhalten: „Wir sind noch nicht so weit, wie ich die Mannschaft gern hätte.“
Immerhin konnte mit Jeff Cowan einer der Neuen in der Vorbereitung bereits seine Qualitäten andeuten. Wichtig wird jedoch sein, dass das Verletzungspech einen Bogen um den Seilersee macht. Gerade in der Hintermannschaft darf nicht viel passieren. Ziel muss zumindest die Qualifikation für die Pre-Play-offs sein.