Nach gängiger Praxis gingen viele der rund 300 DEL-Profis im Sommer stempeln und kassierten Arbeitslosengeld, weil die meisten Verträge nur für die Dauer der Saison gelten. Nach Recherchen des WDR-Magazins "Sport Inside" waren in diesem Sommer allein bei der Agentur für Arbeit in Kempten 18 Spieler arbeitslos gemeldet.
Die Spieler sehen die Verantwortung bei den Vereinen. "Was soll ich machen? Es ist schon immer so mit den Neun-Monats-Verträgen. Die Vereine machen das, und wir akzeptieren es", sagte Nationalspieler Michael Wolf der Berliner Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Marco Stichnoth, Geschäftsführer der Hannover Scorpions, verteidigte das Vorgehen der Klubs. "Wir haben Saisonarbeiter. Wie Spargelstecher oder Erdbeerpflücker. Die Klubs zahlen Arbeitslosengeld ein, dann haben die deutschen Spieler auch einen Anspruch darauf", sagte er der Berliner Zeitung. Bei Gehältern von bis zu 200.000 Euro stellt sich jedoch auch für Stichnoth die Frage nach der moralischen Vertretbarkeit: "Es ist richtig, dass nur, weil das Gesetz es zulässt, das noch lange nicht heißt, dass man es auch ausnutzen muss."
Das Amt ist machtlos und muss den hochbezahlten Profis die ihnen gesetzlich zustehenden Leistungen zahlen. Vermittelbar sind die Kufencracks nur sehr schwer, da sie meist den Höchstsatz an Arbeitslosengeld erhalten und lediglich verpflichtet sind, Jobs anzunehmen, bei denen sie mehr Geld verdienen würden.