Bei der Verhandlungsrunde am Dienstag in München wollte die DEL-Führung dem DEB einen Modellvorschlag unterbreiten, bei dem der heftig diskutierte Auf- und Abstieg kein Tabu-Thema mehr ist.
"Wir wissen, dass eine geregelte Verzahnung der DEL mit der zweiten Bundesliga unter gewissen Umständen durchaus Sinn macht", sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke dem SID. Laut einem Bericht der Fachzeitschrift Eishockeynews haben sich die DEL-Gesellschafter bei der Auf- und Abstiegsfrage offenbar einstimmig für ein Relegationsmodell ausgesprochen, das jedoch noch nicht für die kommende Saison umgesetzt werden soll.
Im Gegenzug verlangt die DEL jedoch professionellere Strukturen im deutschen Eishockey. Dazu zählt auch die Angleichung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beider Ligen. Somit würde ein gemeinsamer Dachverband mit den Ligen DEL I und DEL II wahrscheinlicher. Innerhalb einer solchen Organisation verlangt die DEL jedoch, weiter autark in Sachen Vermarktung und Spielbetrieb zu sein.
"Wir sind dafür bereit. Dann lassen sich alle operativen Themen rund um die Nationalmannschaft sowie um die Auf- und Abstiegsfrage sehr viel einfacher und pragmatischer lösen", sagte Detlef Wittig, Konzernbeauftragter der Volkswagen AG und Aufsichtratschef von Vizemeister EHC Wolfsburg: "Wir brauchen klare Strukturen, um das deutsche Eishockey zukunftsfähig zu machen, sonst führen wir alle zwei, drei Jahre die gleichen Diskussionen - zum Schaden des deutschen Eishockeys."