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WM: Eishockey-Finale
Tschechien entzaubert Russland

WM-Eishockey-Finale: Tschechien entzaubert Russland
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Die Überlebenskünstler um Jaromir Jagr haben das russische Eishockey-Allstar-Team entzaubert und Tschechien den zwölften Weltmeistertitel beschert.

Die Mannschaft des scheidenden Trainers Vladimir Ruzicka feierte im Finale der WM in Deutschland am Sonntagabend einen 2:1 (1:0, 1:0, 0:1)-Sieg gegen den Champion der letzten beiden Jahre und fügte der Sbornaja die erste Pleite nach zuvor 27 Siegen bei Weltmeisterschaften in Folge zu. Es war das erste WM-Endspiel zwischen den beiden Erzrivalen. 1998 hatte Tschechien im Olympiafinale von Nagano 1:0 triumphiert.

Jakub Klepis brachte Tschechien auf Vorlage von Jagr, der seinen zweiten WM-Titel nach 2005 feierte, nach 20 Sekunden in Führung. Kapitän Tomas Rollinek (39.) traf zum 2:0. Der Anschlusstreffer der Russen durch Pawel Dazjuk (60.) kam zu spät. Chefcoach Ruzicka verlässt wieder einmal auf dem Höhepunkt seinen Posten, wie beim WM-Titel 2005 in Wien übergibt der ehemalige NHL-Profi sein Amt an Alois Hadamczik. Getrübt wurde der Erfolg der Tschechen lediglich von der Verletzung Jagrs, der nach einem Knie-Check von Alexej Jemelin zehn Minuten vor Schluss verletzt vom Eis musste.

Die Tschechen standen in Vor- und Zwischenrunde sowie in den K.o.-Runden stets vor dem Aus. Im Viertelfinale gewann man trotz 0:1-Rückstands 2:1 nach Penaltyschießen gegen Finnland, im Halbfinale erzielte Karel Rachunek sieben Sekunden vor der Schlusssirene den Ausgleich zum 2:2 gegen Schweden und Jan Marek machte mit dem entscheidenden Penalty den Einzug ins Finale perfekt.

Für die Superstar-Truppe aus Russland mit Ausnahmekönnern wie Alex Owetschkin, Ilja Kowaltschuk, Jewgeni Malkin oder Pawel Dazjuk, die sich schon beim 2:1 im Halbfinale gegen Deutschland gequält hatten, war es die zweite herbe Enttäuschung innerhalb von drei Monaten. In Vancouver war man vom späteren Olympiasieger Kanada im Viertelfinale mit 3:7 deklassiert worden. Besonders Owetschkin wollte Gold, war er doch mit dem Stanley-Cup-Topfavorfiten Washington Capitals in Play-off-Runde eins gescheitert.

19.132 Zuschauer in der ausverkauften Arena in Köln empfingen die Teams mit ohrenbetäubendem Jubel. Vom ersten Bully an war entsprechend Dampf in der Auseinandersetzung, die mit einem Paukenschlag begann. Jagr kurvte um den russischen Kasten, lockte Goalie Semjon Warlamow in die kurze Ecke und spielte präzise auf Klepis, der den Puck ins halb verwaiste Tor drosch.

Der tschechische Anhang war aus dem Häuschen. Es folgten wütende Angriffe der Sbornaja. Doch alle 13 Schüsse im ersten Drittel konnte NHL-Goalie Tomas Vokoun parieren. Die Stimmung kochte dann über, als Dazjuk in Überzahl die Scheibe aus spitzem Winkel ins Tor beförderte. Doch der Treffer wurde nicht gegeben, weil die Sirene mit Dazjuks Heber zur ersten Pause ertönte und der Puck noch nicht die Linie überquert hatte. Plastikflaschen flogen auf das Eis.

Im zweiten Durchgang rollte eine Angriffswelle nach der anderen auf das tschechische Tor, doch die NHL-Stars Alexander Semin, Owetschkin oder auch Alexander Frolow kamen mit ihren Schüssen nicht durch oder fanden in Vokoun ihren Meister. Tschechien aber hatte immer wieder weitere gute Möglichkeiten, so durch Petr Koukal, Lukas Kaspar oder Klepis.

Kurz vor der zweiten Pausensirene fuhren sich Veteran Sergej Fedorow und Owetschkin im tschechischen Drittel gegenseitig über den Haufen. Rachunek nahm den Puck und passte nach einem Solo vor das russische Tor, wo die Scheibe vom Schlittschuh Rolineks ins Tor ging. Anders als bei Dazjuk entschied der Videorichter in diesem Fall auf Tor.

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