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Eishockey: Sensation
2:1! Deutsches Team schlägt USA zum WM-Auftakt

Eishockey: Schütz sorgt für Sensation
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Die deutschen Eishockey-Profis haben zum WM-Auftakt für einen Paukenschlag gesorgt. In der Overtime besiegte das DEB-Team die USA in Gelsenkirchen mit 2:1.

Die Weltrekordkulisse auf Schalke hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft zu einem Traumstart in die Heim-WM getragen. Vor 77.803 Zuschauern in der Fußball-Arena von Schalke 04 besiegte das Team von Bundestrainer Uwe Krupp überraschend den Olympia-Zweiten USA mit 2:1 (0:0, 1:0, 0:1, 1:0) nach Verlängerung und lieferte damit beim spektakulären WM-Auftakt den sportlichen Höhepunkt.

"Wir haben eine deutsche Mannschaft gesehen, die unheimlich hart gekämpft hat", sagte Bundestrainer Uwe Krupp: "Manchmal wird harte Arbeit belohnt. Wir wussten, dass wir in der Defensive absolut solide sein müssen. Wir haben heute auch das nötige Glück gehabt."


Torjäger Michael Wolf (26.) und Felix Schütz nach 21 Sekunden in der Overtime erzielten die Treffer zum ersten WM-Sieg gegen die Amerikaner seit 17 Jahren. Auch damals hatte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) im Ruhrpott triumphiert - mit 6:3 in der Dortmunder Westfalenhalle.

Matchwinner war Torhüter Dennis Endras vom Vizemeister Augsburger Panther, der zahlreiche hochkarätige Chancen der amerikanischen NHL-Profis zunichte machte. "Wir haben einen unglaublichen Dennis Endras gesehen", sagte Krupp. Beim 1:1 durch Ryan Carter rutschte dem Keeper der Puck allerdings durch die Schoner (49.).

Ein Jahr nach dem WM-Debakel von Bern und drei Monate nach dem enttäuschenden Olympia-Auftritt in Vancouver setzte das Krupp-Team endlich wieder ein Ausrufezeichen. Mit dem unerwarteten Erfolg hat sich die DEB-Auswahl eine gute Ausgangsposition geschaffen, um das Ziel Zwischenrunde zu erreichen. Aus den Spielen am Montag gegen Finnland (20.15 Uhr) und am Mittwoch gegen Dänemark (16.15 Uhr/beide live bei Sport1) jeweils in Köln könnte schon ein Punkt zum Weiterkommen reichen.

Ein Jubelorkan brandete auf, als die deutsche Mannschaft - ausgerechnet auf Schalke in neuen schwarz-gelben Trikots - aufs Eis ging. Sichtlich beeindruckt benötigten die DEB-Cracks einige Minuten, um die Nervosität zu überwinden. Auch die schlechte Eisqualität bereitete Probleme. Nach zerfahrenem Beginn und einigen guten US-Torchancen setzte sich das Krupp-Team gegen Ende des ersten Drittels besser in Szene. Zunächst scheiterte Felix Schütz an Goalie Scott Clemmensen (14.), dann Marcel Müller (18.). Als Torjäger Wolf nach einer schönen Einzelaktion von Müller mit seinem 33. Länderspieltreffer das 1:0 erzielte, schoss der Lautstärkepegel noch weiter in die Höhe. Es war das erste WM-Tor des Iserlohners seit 2008. Danach überzeugte das deutsche Team mit einer konzentrierten Defensivleistung.

Krupp hatte nicht nur wie erwartet den Düsseldorfer Stürmer Daniel Kreutzer aus dem vorläufigen Kader gestrichen, sondern schickte auch die beiden Verteidiger Christopher Fischer (EHC Wolfsburg) und Frank Hördler (Eisbären Berlin) auf die Tribüne. Damit blieb noch ein Platz im WM-Kader für die Vorrunde offen.

Um 19.57 Uhr hatte Bundespräsident Horst Köhler die 74. Eishockey-WM eröffnet. "Im Namen des internationalen Eishockey-Verbandes erkläre ich die Eishockey-Weltmeisterschaft 2010 in Deutschland für eröffnet", sagte Köhler unter dem Jubel der Fans. Weltverbandschef Rene Fasel war von der Kulisse sichtlich beeindruckt. "Das ist sensationell", sagte der Schweizer. "Das zeigt, dass Eishockey in Deutschland lebt", ergänzte DEB-Präsident Uwe Harnos.

Schon Stunden vor dem Eröffnungsspiel war Gelsenkirchen der Nabel der Eishockey-Welt. Fans aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland kamen in einem kilometerlangen Buskonvoi zur Schalke-Arena. Die Blechlawine sorgte für lange Staus rund um das Stadion.

Ab Mittag stimmten sich die Anhänger beim Fanfest auf das Spektakel ein. Das "Spiel der Legenden" verfolgten bereits über 30.000 Zuschauer. Die deutschen Altstars um Peppi Heiß, Andreas Niederberger und Dieter Hegen, vom ehemaligen Bundestrainer Hans Zach betreut, unterlagen einstigen Sowjet-Größen wie Alexej Kasatonow und Walerij Kamenskij 2:5.

Unter tosendem Applaus kamen danach die Olympiadritten von 1976 um Erich Kühnhackl, Alois Schloder und Udo Kießling aufs Eis. Über den Videowürfel flimmerten noch einmal die Bilder vom entscheidenden 4:1-Sieg gegen die USA in Innsbruck.

Missstimmung gab es wegen der Sitzplätze im Innenraum. Vor allem auf der Seite der Mannschaftsbänke war die Sicht derart eingeschränkt, dass die Zuschauer dort lediglich über den Videowürfel das Geschehen auf dem Eis verfolgen konnten. Die Fans drängten sich an den Banden, um bessere Sicht zu haben.

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