Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Während die sportliche Talfahrt der Pinguine unvermindert anhält, konnten die Verantwortlichen wenigstens allen Spekulanten ein Schnippchen schlagen. Schon vorab gaben die Verantwortlichen den Favoriten auf den verwaisten Trainerstuhl von Martin Jiranek bekannt und zauberten einen Kandidaten aus dem Hut, den niemand auf dem Zettel hatte: Rick Adduono. Zwar ist noch nichts unterschrieben, der Klub gibt sich aber zuversichtlich, dass der „Neue“ bereits am Freitag in Kassel hinter der Bande steht.
In Deutschland war der 54-jährige Kanadier bereits in der Saison 2007/08 für die Iserlohn Roosters aktiv und führte die Sauerländer überraschend ins Play-off-Viertelfinale. Gerne hätten sie Adduono am Seilersee gehalten, konnten in den Verhandlungen aber keine Einigkeit erzielen, so dass schließlich die Trennung erfolgte. Nun soll er beim aktuellen DEL-Schlusslicht retten, was noch zu retten ist. Wie viel das noch ist, bleibt abzuwarten.
Nach der 2:3-Niederlage bei den Adlern Mannheim am Dienstag sind die Aussichten trüber denn je. Schon nach gut 13 Minuten war der Zug für die Gäste in der Kurpfalz abgefahren. Danijel Kovacic durfte auf Geheiß von Interimstrainer Reemty Pyka das Tor hüten, musste aber gleich im ersten Drittel drei Mal hinter sich greifen: Tomas Martinec, Ahren Spylo und Colin Forbes trafen für den Tabellenzweiten. Zwar rauften sich die Gäste im Schlussabschnitt noch einmal zusammen, trotz der Treffer von Roland Verwey und Boris Blank mussten die Pinguine aber erneut mit leeren Händen die Heimreise antreten. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Jeder hat alles gegeben und wir hätten die Punkte verdient.“
In der aktuellen Verfassung zählt Mannheim jedoch ohnehin nicht zu den Teams, gegen die die Schwarz-gelben Punkte einplanen können. Vielleicht glückt mit Adduono ja am Freitag gleich ein Erfolgserlebnis, wenn die Pinguine bei den Kassel Huskies auf eine Mannschaft treffen, die schon viel eher der eigenen „Kragenweite“ entspricht. ak