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Karriereende für Alba Berlins Matej Mamic
"Es macht keinen Sinn mehr"

Karriereende für Alba Berlins Matej Mamic
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Matej Mamic wird fortan nicht mehr für Alba Berlin in der Basketball-Bundesliga an den Start gehen. Der 32-Jährige erklärte auf den Tag genau 14 Monate nach seinem schweren Unfall, der ihn am 26. November 2005 an den Rand einer Querschnittslähmung brachte, seinen Rücktritt. Mamic will dem siebenmaligen deutschen Meister aber als Nachwuchstrainer erhalten bleiben.

"Ich muss aufhören. Es ist schade, aber ich habe alles probiert und es macht keinen Sinn mehr", erklärte der Kroate am Freitag bei einer Pressekonferenz in der Max-Schmeling-Halle, wo sich der Unfall im Heimspiel gegen TBB Trier ereignet hatte. "Ich habe bereits begonnen, mich als Trainer zu fühlen. Das ist keine Notgeburt, sondern eine Option, die ich mir schon immer vorstellen konnte."

Nach einer Angriffsaktion war der 2,03 m große Hüne unglücklich zu Boden gefallen, hatte sich dabei die Wirbelsäule verdreht und eine Rückenmarkquetschung erlitten. Mamic, Vater von drei Kindern, war kurzzeitig querschnittsgelähmt. Wochenlang drohte ihm ein Leben im Rollstuhl. Der anfangs schnell verlaufende Genesungsprozess verlangsamte sich zuletzt immer mehr. Mamic kann zwar laufen, Auto fahren und ein normales Leben führen, doch Koordinationsprobleme der linken Körperhälfte machen professionelles Basketballspielen unmöglich.

"Matej ist eine absolute Persönlichkeit"

"So wie sich die Heilung entwickelt hat, ist es das, was wir uns erhofft haben", meinte Mamics Arzt Professor Dr. Walter Schaffartzik, Leiter des Unfallkrankenhaus Berlin (ukb). Die Rehabilitation werde jedoch ein lebenslanger Prozess bleiben, denn Mamic müsse weiter an der Stärkung der linken Seite arbeiten: "Er darf nicht nur die rechte benutzen und die andere vernachlässigen."

Auf seinem Weg zum Nachwuchscoach muss Mamic zuerst die notwendigen Lizenzen erwerben. "Früher oder später wird er dann für eines unserer Teams Verantwortung übernehmen", erklärte Alba-Geschäftsführer Marco Baldi. Er ist sicher: "Matej ist eine absolute Persönlichkeit und hat eine große Perspektive als Trainer." Die "Albatrosse" hatten nach dem Unfall stets zu ihrem ehemaligen Kapitän gehalten. Mamic ist sogar auf dem Mannschaftsfoto der aktuellen Saison abgebildet und hatte im Mai 2006 noch einen neuen Ein-Jahres-Vertrag erhalten.

Am Freitag war der frühere kroatische Nationalspieler glücklich über den Verlauf, den seine Geschichte genommen hat: "Ich habe den größten Kampf meines Lebens gewonnen und kann wieder ein Lachen auf das Gesicht meiner Frau und miener Kinder zaubern, wenn ich ein normaler Familienvater bin. Ich bin Alba für die große Unterstützung unheimlich dankbar. Es ist und bleibt mein Verein."

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