In der Aufstiegsrunde zur Bundesliga Nord scheiterten die Kämpfer am Samstagabend an den beiden Bundesligavertretungen aus Mönchengladbach und Braunschweig und vor allem an den eigenen Nerven in den entscheidenden Momenten.
Blankes Entsetzen machte sich nach der vorentscheidenden Niederlage von Bottrops Yassin Grothaus gegen Braunschweigs Jörn Helm im vierten Kampf der letzten Relegationsbegegnung in der Berufsschul-Sporthalle breit. Grothaus und sein Teamkollege Kalala Ngoy schienen dem Druck in ihren Kämpfen nicht gewachsen und verloren völlig unerwartet.
JC66 Bottrop - KSC Spremberg 5:1 JC66 Bottrop - JC M‘Gladbach 3:4 JC66 Bottrop - Braunschweiger JC 3:4
Endstand 1. JC Mönchengladbach 2. Braunschweiger JC 3. JC 66 Bottrop 4. KSC Asahi Spremberg
(Mönchengladbach und Braunschweig bleiben in der Bundesliga Nord, Bottrop und Spremberg starten 2010 erneut in der 2. Bundesliga Nord)
Dies vor allem, weil beide ihre Gewichtsklassen in der vergangenen Saison dominiert hatten und ihre Siege fest eingeplant waren. Am Ende verloren die Bottoper gegen beide Bundesligisten insgesamt knapp mit 3:4 bei einem 5:1-Erfolg über den vierten Relegationsteilnehmer KSC Asahi Spremberg. In allen Vergleichen behielt Bottrop in den mit Ausländern besetzten Gewichtsklassen die Oberhand. Judo-Gigant und Weltmeister Dennis van der Geest aus den Niederlanden, der neben den beiden italienischen Stars Elio Verde und Lorenzo Bagnoli kurzfristig verpflichtet und eingeflogen wurde, blieb in seinem einzigen Kampf gegen Mönchengladbach ohne Fehl und Tadel.
Geld macht in dieser Form wohl Punkte, aber letztlich konnten die dank entsprechender Sponsorenspritze geholten internationalen Olympioniken den Aufstieg nicht garantieren.
Stimmen
Peter Freese (Präsident Deutscher Judo Bund): „Die Relegation macht beste Werbung für den Judosport. Was die Zuschauer hier zu sehen bekamen, ist Judo auf höchstem Niveau. Für Bottrop tut es mir ungemein leid, denn was der Verein in der Breite leistet, hat Bundesliga-Zugehörigkeit in der Spitze mehr als verdient.“
Bernd Tischler (Oberbürgermeister der Stadt Bottrop): „Mir fehlen die Worte. Es hatte eigentlich alles gestimmt. Es ist unsagbar bitter, dass die Anstrengungen der Verantwortlichen rund um die großartige Kampagne „Punkten für Bottrop“ nicht von Erfolg gekrönt wurde. Für mich ist der Bottroper Judosport trotz allem schon längst erstklassig. Ich hoffe, dass der Verein sich erneut zusammenrauft und nach vorne schaut. “
Wolfhard Brüggemann (Vorsitzender des Bottroper Sportbundes): „Es hätte der Sportstadt Bottrop gut zu Gesicht gestanden, einen weiteren Bundesligisten präsentieren zu können. Sport ist manchmal grausam. Erfolge sind nicht alles und können nur schwer geplant werden. Wesentlich ist aber die Kontinuität die der JC66 an der Basis und im Leistungssportbereich unter Beweis stellt.“