Rio de Janeiro ist Gastgeber der Olympischen Sommerspiele 2016. Sie finden vom 5. bis 21. August 2016 zum ersten Mal überhaupt in Südamerika statt. Diese Entscheidung traf das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Freitag in Kopenhagen und erhörte damit die Bitte von Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva, der am Mittag persönlich vor den 105 IOC-Mitgliedern für Olympia in seinem Heimatland geworben hatte. Im Finale setzte sich Rio gegen Madrid durch. Im ersten Wahlgang war überraschend Chicago gescheitert, im zweiten Tokio.
IOC-Präsident Jacques Rogge gab die Entscheidung der 119. IOC-Vollversammlung um 18.50 Uhr bekannt und löste bei Rios Delegation grenzenlosen Jubel aus. Damit finden die beiden größten Sportereignisse der Welt binnen zwei Jahren in Brasilien statt, denn 2014 ist das Land Gastgeber der Fußball-WM. Afrika ist der einzige verbleibende Kontinent, der noch nie Olympische Spiele ausrichten durfte.
Der Erfolg Rios war zugleich eine schwere Niederlage für Chicago und US-Präsident Barack Obama. Der mächtigste Mann der Welt war extra für fünfeinhalb Stunden nach Kopenhagen gereist, um für Olympia in seiner Heimatstadt zu werben. Als die Entscheidung verkündet wurde, war Obama bereits auf dem Weg zurück nach Washington.
Rio, das große Probleme mit seiner Kriminalität hat und mit Kosten von 14 Milliarden US-Dollar plant, galt trotz vieler Minuspunkte bereits im Vorfeld als Kandidat der Herzen und wurde als Mitfavorit neben Chicago gehandelt. Rio, bekannt für die Christus-Statue und den berühmten Sandstrand von Copacabana, holte im sechsten Anlauf die Spiele.
Die Delegationen aller vier Bewerber waren von den jeweiligen Regierungschefs angeführt worden.