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Tischtennis: EM
Deutsche Damen aber schon unter Zugzwang

Tischtennis: Herren im EM-Viertelfinale
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Die deutsche Mannschaft um Kapitän Timo Boll hat nach Siegen über Frankreich und Dänemark vorzeitig das Viertelfinale bei der EM in Stuttgart erreicht.

Titelverteidiger Deutschland besiegte zunächst Frankreich 3:1 und wenige Stunden später Dänemark 3:0. Die deutschen Frauen verpassten dagegen beim 2:3 gegen den amtierenden Europameister Niederlande eine Überraschung nur denkbar knapp und stehen bereits unter Zugzwang.

"Jetzt sind wir voll konzentriert auf das Viertelfinale. Teilweise war es etwas holprig, wir hätten ein paar Glanzlichter mehr setzen können. Vielleicht haben sich die Jungs das für die nächsten Spiele aufgehoben", sagte Bundestrainer Richard Prause.

Durch das zeitgleiche 3:0 Frankreichs gegen Spanien ist Deutschland nicht mehr von einem der beiden ersten Plätze in der Gruppe A zu verdrängen. Am Montag geht es gegen die Iberer lediglich um den Gruppensieg.

Machte den dritten Punkt für das deutsche Herren-Team: Christian Süß (Foto: firo).

Timo Boll wird dann sehr wahrscheinlich geschont und kann die Atmosphäre in der Stuttgarter Arena genießen. Diese hatte den 28-Jährigen trotz seiner Routine bei seinem ersten Auftritt beeindruckt: "Ich bin vor eigenem Publikum immer ziemlich nervös. Das kann ich nie verhindern."

Ein Zitterhändchen blieb Boll bei den 3:0-Siegen gegen Abdel-Kader Salifou und Emmanuel Lebesson zur Freude der 4500 Fans erspart, und auch sein immer wieder zwickender Rücken bereitete keine Probleme. Bundestrainer Prause warnte jedoch: "Timo bewegt sich gut, aber es muss sich zeigen, wie er diese hohe Belastung über mehrere Tage verkraftet." Gegen die unangenehm zu spielenden Franzosen erlebten die deutschen Männer ein Deja vu. Bereits bei der EM im vergangenen Jahr in St. Petersburg hatten Boll und Co. zum Auftakt 3:1 gegen das junge Team gewonnen. Auch damals musste Boll zweimal an den Tisch, weil der junge Dimitrij Ovtcharov sein Match verlor. In Stuttgart sorgte Bolls Düsseldorfer Vereinskollege Christian Süß für den dritten Punkt.

Gegen Dänemark verlor Boll schließlich seine weiße Weste, als er beim 3:1 gegen Kasper Sternberg den ersten Satz abgab. Süß und Ovtcharov holten die weiteren Zähler gegen die Nordeuropäer, die ihren Star Michael Maze schonten. Am Montag spielt Dänemark gegen Frankreich um den Einzug in die Runde der letzten Acht. Für das deutsche Frauen-Team steht das Viertelfinale dagegen auf der Kippe. Im über dreistündigen Krimi gegen die Niederlande holte nur Jiaduo Wu (Kroppach) Punkte. Kristin Silbereisen (Busenbach/2) und die erst 15 Jahre alte Petrissa Solja (Saarlouis) verloren ihre Spiele. Am Sonntagabend war ein Sieg gegen die Türkei schon Pflicht.

Bundestrainer Jörg Bitzigeio war dennoch stolz auf sein Team. "Unser Ziel war es, den amtierenden Europameister zu ärgern. Und das haben wir geschafft. Sie mussten an ihre Leistungsgrenze gehen", sagt Bitzigeio. Das Spiel sei der Freischuss gewesen, in den anderen beiden Spielen ginge es um die Wurst.

Die beiden besten Teams jeder Vierergruppe erreichen das Viertelfinale. Die anderen Mannschaften müssen gleich in die Platzierungsrunde. Dieses Schicksal hatte die deutschen Frauen bereits 2008 ereilt, als sie die EM in St. Petersburg auf einem enttäuschenden zehnten Platz beendet hatten.

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