Startseite

Politik senkt den Daumen
Novak Djokovics Visum wieder entzogen

Politik senkt den Daumen: Novak Djokovics Visum wieder entzogen
Foto: firo
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund Logo
17:30
TSG 1899 Hoffenheim Logo
TSG 1899 Hoffenheim
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | Hilfe unter www.buwei.de | -w-

Novak Djokovic ist von den australischen Behörden erneut das Visum entzogen worden. Ein Start bei den Australian Open wird damit immer unwahrscheinlicher.

Die australische Regierung senkt den Daumen, Novak Djokovics Visum ist wieder entzogen worden - die Titelverteidigung bei den Australian Open wird immer unwahrscheinlicher. Einwanderungsminister Alex Hawke annullierte am Freitag die Aufenthaltsgenehmigung des serbischen Tennisstars nach einer tagelangen Hängepartie erneut - ob der ungeimpfte Djokovic wie beim ersten Mal Rechtsmittel einlegen wird, blieb zunächst offen.

Sollte der Weltranglistenerste, der noch am Freitag auf der Anlage im Melbourne Park trainierte, keinen erfolgreichen Einspruch einlegen, muss er das Land verlassen und kann bei den am Montag beginnenden Australian Open nicht auf die Jagd nach seinem zehnten Titel gehen. Und damit nicht genug: Djokovic droht auch ein dreijähriges Einreiseverbot nach Australien. Laut der Zeitung The Age könnte Djokovic am Freitag binnen weniger Stunden wieder festgesetzt werden.

Hawke machte bei der Entscheidung von seinem persönlichen Recht als Einwanderungsminister Gebrauch. Er habe aus Gründen der Gesundheit und des öffentlichen Interesses gehandelt, wie es in einem Statement hieß. Laut australischen Medienberichten hatten sich Djokovics Anwälte in den vergangenen Tagen bereits darauf vorbereitet, einen erneuten Entzug des Visums des Grand-Slam-Rekordchampions anzufechten.

Am Montag hatte Djokovic nach einem Teilerfolg vor Gericht sein Visum wegen eines Verfahrensfehlers zurückbekommen und konnte die Unterbringung für Ausreisepflichtige verlassen, in der er sich nach Ankunft am 5. Januar wegen Nichterfüllung der Pandemie-Einreisebestimmungen zunächst aufhalten musste. Seitdem prüfte die Regierung Australiens weitere Schritte, ließ sich dabei aber lange Zeit.

Djokovic war in den vergangenen Tagen immer weiter in Bedrängnis geraten, nachdem mehr und mehr Ungereimtheiten ans Tageslicht gekommen waren. Am Mittwoch hatte der 34-Jährige eingeräumt, dass er im Dezember in Serbien an einem Interview mit französischen Journalisten trotz des Wissens um einen positiven Coronatest teilgenommen habe - ein klarer Verstoß gegen die Isolationsvorschriften in seiner Heimat.

Djokovic hatte sich in der Vergangenheit immer wieder impfkritisch geäußert und im Jahr 2020 die umstrittene Adria Tour veranstaltet, bei der sich mehrere Teilnehmer mit dem Coronavirus infizierten. Er selbst auch. Sein Verhalten nun nach seiner zweiten Infektion, durch die er eine Ausnahmegenehmigung für die Einreise nach Australien erwirken wollte, warf erneut viele Fragen auf.

"Unabsichtliche" Falschangabe auf dem Einreisebogen

Hinzu kam die „unabsichtliche“ Falschangabe auf dem Einreisebogen, er sei in den 14 Tagen vor dem Abflug nach Melbourne nicht gereist. Tatsächlich hatte sich Djokovic in Serbien und Spanien aufgehalten. Für dieses „menschliche und sicher nicht absichtliche“ Versehen zeichne sein Management verantwortlich, verteidigte sich der langjährige Tour-Dominator.

Am Donnerstag hatte Djokovic trotz allen Wirbels bei der Auslosung für die erste Runde der Australian Open ein Duell mit Landsmann Miomir Kecmanovic zugeteilt bekommen. Ob es dazu tatsächlich kommt, ist mehr als fraglich.

Aufgrund der Pandemie dürfen derzeit nur Ausländer nach Australien einreisen, die vollständig gegen COVID-19 geimpft sind oder eine gültige medizinische Ausnahmegenehmigung haben. Eine Coronainfektion in den vergangenen sechs Monaten ist laut australischen Behörden kein ausreichender Grund für eine solche Genehmigung.

Djokovic wollte bei den Australian Open auf historische Rekordjagd gehen, mit seinem zehnten Triumph in Melbourne könnte er sich zum Major-Rekordchampion küren. Aktuell liegt er gleichauf mit Rafael Nadal (Spanien) und Roger Federer (Schweiz) bei 20 Grand-Slam-Titeln.

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel