Erst kürzlich wurde Schulz erneut zum Vorsitzenden der „Freunde der Leichtathletik“ wiedergewählt und geht somit schon in sein 19. Amtsjahr, der Vereinigung, die Förderer und Fanklub in einem ist.
Seine Zeit als Aktiver war ungleich kürzer. Schon mit 18 Jahren erlitt er einen Muskelriss im rechten Oberschenkel, der erst zwei Jahre später operiert wurde. Den Anschluss hatte er da schon verloren. Die bis dahin errungenen Siege bei Kreismeisterschaften über 100 Meter und 110 Meter Hürden sollten die einzigen Titel bleiben. Es folgten sieben Jahre als Übungsleiter bei der Spvgg. Herten und über drei Jahrzehnte als Kampfrichter. „Hier habe ich über 50 Deutsche Meisterschaften ‚geschossen’“, sagt Schulz, „aber seit 1991 stehe ich nicht mehr an der Pistole.“
Seither unterstützt der ehemalige Gesamtschulleiter die Leichtathletik auf Funktionärsebene, zum einen als Vizepräsident des Fußball- und Leichtathletik-Verbands Westfalen, zum anderen an der Spitze der „Freunde der Leichtathletik“, einem Verein, der sich schon seit 1963 um die Belange junger Aktiver kümmert. „Insbesondere geht es darum, Geld zu sammeln und es in einige Förderprojekte zu stecken. Zuletzt haben wir 27.000 Euro verteilen können, dafür zum Beispiel so genannte Fairplay-Camps organisiert, bei dem behinderte und nicht-behinderte Sportler zusammenkommen.“
Darüber hinaus veröffentlichen die FdL unter Federführung des Ratingers Peter Busse ihre Zeitschrift „Leichtathletik INFORMation“ und organisieren Reisen zu verschiedenen Leichtathletik-Meisterschaften in aller Welt. Über allem steht jedoch, weitere „Freunde“ hinzu zu gewinnen. Schulz: „Aktuell sind es rund 1.000 Mitglieder, die den Verein mit 50 Euro im Jahr unterstützen. Bei den Deutschen Meisterschaften werben wir deshalb immer mit einem Stand für unsere Interessen. Vor allem freuen wir uns über ehemalige Spitzenathleten, weil diese Türen öffnen können.“ So wie beispielsweise der einstige 400-Meter-Europameister Hartmut Weber aus Kamen, der ebenfalls in den Vorstand aufgerückt ist. Für die kommenden Titelkämpfe in Wattenscheid wurden deshalb alle EM- und WM-Medaillengewinner seit 1960 eingeladen.
„Ich möchte dem Sport einfach das zurückgeben, was er mir gegeben hat“, beantwortet Schulz die Frage nach seiner Motivation, sich nach Jahrzehnten immer noch der Leichtathletik zu verschreiben. „Wenn man den jungen Athleten hilfreich zur Seite steht, kann man ihnen Brücken schlagen.“