Für die Lokalmatadoren vom Team Sparkasse sicherte sich Grischa Janorschke den zweiten Platz. Dabei war der 24-Jährige nach einem Sturz eigentlich chancenlos, kämpfte sich aber bravourös an die Spitze wieder heran. So blieb für das Nationalteam Deutschland und Andreas Stauff nur der dritte Platz.
Dabei hatten sich die deutschen Top-Fahrer Gerald Ciolek und Linus Gerdemann an die Spitzengruppe herangekämpft und einen zwischenzeitlichen Elf-Minuten-Rückstand auf die Spitze egalisiert. Doch am Ende erlebten die zahlreichen Zuschauer an der Strecke einen überraschenden Zieleinlauf.
Zur Freude des Veranstalters war der 14. Bochumer SparkassenGiro trotz fehlender Weltelite am Sonntag ein voller Erfolg. In direkter Terminkonkurrenz mit der Dänemark- und Polen-Rundfahrt sowie dem Weltcup-Rennen in San Sebastian bewies die Veranstaltung rund um Bochum ihre Standfestigkeit und stellte erneut unter Beweis, dass Bochums SparkassenGiro zu den größten Radsport-Events in Deutschland gehört. Allerdings treten die Veranstalter nicht auf der Stelle. Weil die Terminhast der Pro-Teams immer größer wird, wird darüber nachgedacht in Bochum auf den derzeitigen Weltcup-Status zu verzichten.
Die Konsequenz daraus wäre: Die Bochumer könnten unabhängig von der Verpflichtung der Pro-Teams mit mindestens sechs Fahrern ein attraktives Team der Einzelfahrer auf die Beine stellen. Das dies möglicherweise Zukunft hat, bewies der Samstagabend, als der Veranstalter laut Schätzungen der Polizei mit Einzelstarter und Tour-deFrance-Sieger Cadel Evans sowie Alessandro Petacchi rund 45.000 Zuschauern an die Strecke in der Bochumer Innenstadt lockte. Damit war das Derny-Rennen, das der Italiener Petacchi auf der Zielgeraden für sich entschied, das heimliche Highlight des 14. Bochumer SparkassenGiros.
2012 läuft der Giro-Vertrag mit Veranstalter Ernst Claußmeyer aus. Doch schon jetzt beginnen die Gespräche über die Zukunft eines der größten Radsport-Events auf dem deutschen Terminplan. Allerdings ist den Veranstaltern bewusst, dass die Zukunft nur über die großen Namen des internationalen Radsports geht. Wer in den letzten Jahren die Lance Armstrongs, Petacchis, Jan Ullrichs und Erik Zabels an den Südring gelockt hat, der hat die Messlatte für die Zukunft verdammt hoch gelegt.
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