Der Doppel-Weltmeister siegte einen Tag nach seinem Triumph über 400m Freistil in Weltrekordzeit (3:32,77) auch über die halbe Distanz mit der Weltbestzeit von 1:39,37 Minuten. Damit war Biedermann um fast anderthalb Sekunden schneller als vor einem Jahr an selber Stelle.
Die mit Spannung erwartete WM-Revanche gegen Michael Phelps fiel jedoch aus, weil der Rekord-Olympiasieger aus den USA im Vorlauf als indiskutabler Zwölfter (1:44,07) ausgeschieden war. Biedermanns beeindruckende Form ist eine Überraschung, da sein Start wegen eines vor zwei Wochen im Trainingslager in Spanien erlittenen Muskelfaserrisses lange auf der Kippe stand. Mit Hilfe des früheren Weltmeisters und heutigen Arztes Mark Warnecke gelang Biedermann jedoch eine "Blitzheilung".
"Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht. Vielleicht war es ganz gut, dass ich ein paar Tage nicht trainiert habe", sagte Biedermann, der bei der WM in Rom Ende Juli den damals als unschlagbar scheinenden Phelps über 200m Freistil mit einem Fabel-Weltrekord entthront hatte.
Phelps nahm es freiwillig in Kauf, in Berlin seinen Konkurrenten oft nur hinterherzuschwimmen. Er verzichtete auf einen der bis zum Jahresende erlaubten Wunderanzüge und schwamm stattdessen in knielanger Textil-Badehose. "Sollen die anderen in High-Tech-Anzügen schwimmen, ich bereite mich lieber auf die Zukunft vor", erklärte der 24-Jährige.