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Hattingen legt Protest gegen 26:2 ein

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Schiedsrichter, 1. FC Köln II, Leon Binder, Saison 2013/14, Torsten Schwerdtfeger, Schiedsrichter, 1. FC Köln II, Leon Binder, Saison 2013/14, Torsten Schwerdtfeger
Schiedsrichter, 1. FC Köln II, Leon Binder, Saison 2013/14, Torsten Schwerdtfeger, Schiedsrichter, 1. FC Köln II, Leon Binder, Saison 2013/14, Torsten Schwerdtfeger Foto: Tillmann
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Die A-Jugendlichen des TuS Hattingen vermuten, dass es bei einem 26:2-Sieg des Konkurrenten VfB Günnigfeld nicht korrekt zuging. Spruchkammer entscheidet am 9. Juni.

Zuerst hat Serhat Demir es für einen Scherz gehalten. Der Trainer der A-Jugend des TuS Hattingen weilte im Urlaub, als einer seiner Spieler ihn per SMS über das Ergebnis des Konkurrenten aus Günnigfeld informierte. Mit 26:2 hatte der VfB sein Spiel in der Kreisliga A gegen die SF Altenbochum gewonnen. Demir stellte sofort Nachforschungen an und fand heraus, dass es rund um die fragliche Partie viele Ungereimtheiten gibt.

Aber zunächst zur Ausgangslage: Der VfB Günnigfeld und der TuS Hattingen liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Aufstieg zur Bezirksliga. Bis zur besagten Partie lagen die Hattinger nur wegen der besseren Tordifferenz vorne, doch dann besserten die Günnigfelder ihre Bilanz gegen Altenbochum um 24 Treffer aus und zogen vorbei. Da der direkte Vergleich unentschieden endete (jeweils 4:1) zählt in der Endabrechnung nun jeder Treffer.

Schiedsrichter rief den Obmann an

„Ob das Spiel nun verschoben wurde oder nicht, mit sportlicher Fairness hat das nichts zu tun“, ärgert sich Demir. Gesichert ist, dass die SF Altenbochum bereits in Unterzahl zum Auswärtsspiel in Günnigfeld antraten. In der ersten Hälfte kassierten sie zudem eine Rote Karte, sodass es zu neunt und beim Stand von 1:8 in die Halbzeit ging. In der zweiten Hälfte verletzte sich dann auch noch ein Altenbochumer Spieler, womit sich die Reihen weiter lichteten. Die Gäste gingen daher auf den Schiedsrichter zu und wollten das Spiel abbrechen lassen. Der wohl noch sehr junge Unparteiische wusste zunächst nicht, was zu tun war und zog sich kurz in die Kabine zurück, um mit seinem Obmann zu telefonieren. Als er wieder auf den Platz zurückkam, wollten beide Mannschaften das Spiel plötzlich doch fortsetzen. „Die Frage ist jetzt“, sagt Demir, „was besprochen wurde, während der Schiri weg war.“

TuS hat Einspruch eingelegt

In der Folge kassierte Altenbochum die weiteren elf Treffer im Minutentakt. „Günnigfeld hat davor in 15 Spielen 35 Tor erzielt – und jetzt sollen sie 26 in einem Spiel schießen“, wundert sich Demir, der zudem betont, dass Altenbochum bislang noch kein Spiel zweistellig verloren hatte.

Der TuS Hattingen ist nun gewillt, für Gerechtigkeit zu kämpfen und alle Möglichkeiten auszureizen. So hat der Verein bei der Spruchkammer Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt. Am 9. Juni wird der Fall im Vereinsheim des TuS Hordel (18.15 Uhr, Horderler Heide 189, Bochum) verhandelt. Von beiden Teams werden jeweils drei Spieler geladen, zudem wird der Schiedsrichter eine Aussage machen. „Ich hoffe, dass dann die Wahrheit ans Tageslicht kommt“, sagt Demir.

Altenbochum weist Vorwürfe zurück

Gerüchten, wonach den Altenbochumern eine Bierkiste von den Günnigfeldern versprochen worden sein soll, damit sie weiterspielen, tritt Altenbochums Jugendleiter Markus Scherer entschieden entgegen: „Die Jungs haben weitergespielt, weil es sonst eine Strafe für den Verein gegeben hätte. Wir sind über das Ergebnis sicher nicht glücklich, aber wir können es nicht ändern. Ich kann den Einspruch verstehen, doch es ist alles mit rechten Mitteln zugegangen. Unsere A-Jugend ist nicht gerade im Lauf und gegen den Tabellenführer in Unterzahl unter die Räder gekommen. Das ist alles.“

Auch Günnigfelds Vorsitzender Frank Scheffler äußerte sich gegenüber der WAZ: „Wir sind nicht glücklich über diese Geschichte, aber wir haben auch nichts falsch gemacht, sondern einfach nur Fußball gespielt.“

Vorwurf an die Verantwortlichen

Den beteiligten Spielern macht Demir keinen Vorwurf. „Aber an der Seitenlinie standen erfahrene Trainer und Betreuer, die hätten eingreifen können.“ Letztlich gingen aus der Geschichte nur Verlierer hervor: „Der TuS, weil wir wahrscheinlich nicht aufsteigen; Günnigfeld und Altenbochum, weil sie ihren Ruf ruiniert haben; und der Kreis, weil er angeblich nichts gegen vermeintliche Manipulationen unternimmt.“ Wenn es nach Demir geht, könnte die Geschichte ganz einfach gelöst werden: Er wünscht sich ein Entscheidungsspiel zwischen dem TuS und Günnigfeld um den Aufstieg.

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