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Italiens Kommunisten fordern Sperre für di Canio

Italiens Kommunisten fordern Sperre für di Canio
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Paolo di Canios Entgleisung während des römischen Stadtderbys scheint ein Nachspiel zu haben. Die Kommunistische Partei (KP) Italiens fordert ein Strafverfahren, nachdem der Stürmer als "Jubel" den Hitler-Gruß zeigte.

Möglicherweise wird die Aktion von Lazio-Stürmer Paolo di Canio beim Derby gegen den AS Rom (3:1) zivilrechtlich verfolgt. Das jedenfalls fordern Anhänger der Kommunistischen Partei (KP) Italiens. Di Canio soll nach seinem Hitlergruß wegen Faschismus-Propaganda angeklagt werden: "Zu viele Faschisten besuchen die italienischen Stadien, jetzt wissen wir, dass sie auch auf dem Spielfeld sind", sagte der Chef des Sportausschusses des römischen Gemeinderats und KP-Mitglied Enzo Foschi. Di Canio hatte sich nach seinem Treffer zum 1:0 vor Lazios Fankurve mit ausgestrecktem rechten Arm aufgebaut und damit Assoziationen zum Faschismus geweckt. Auf besagtem Arm hat Di Canio das Wort Dux (lateinisch: Führer) tätowiert.

Di Canio von rechten Parteien als "Held" gefeiert

Der Stürmer ist für die rechtsgerichteten Parteien hingegen zu einem Helden aufgerückt. Roms Bürgermeister Walter Veltroni forderte die Öffentlichkeit auf, die Polemik um Di Canio zu ignorieren. Die Enkelin des faschistischen Diktators Benito Mussolini, Alessandra Mussolini, kündigte sogar an, sie wolle Di Canio einen Posten in ihrer Partei, der rechten Alternativa sociale (Soziale Alternative), anbieten. Es grassieren bereits Gerüchte, der Fußballer soll als Kandidat bei den Regionalwahlen im Frühjahr für die rechte Regierungspartei Alleanza Nazionale antreten. Die Vermutungen dementierte der Präsident der Region Lazio und Spitzenpolitiker der Alleanza Nazionale, Francesco Storace, allerdings umgehend.

"Geste hat nichts mit Politik zu tun"

Unterdessen war man bei Lazio darum bemüht, den Vorfall klein zu halten. Klubchef Claudio Lotito verteidigte seinen Profi. "Er ist kein Faschist, wie jemand behauptet. Er ist nur ein feuriger Spieler, der für sein Tor gejubelt hat", sagte der Vorsitzende. Er warnte vor einer politischen Instrumentalisierung Di Canios, der zwar politisch Sympathie für die Rechte habe, dem Faschismus jedoch keineswegs nachtrauere. Dieselbe Ansicht vertrat Lazio-Trainer Giuseppe Papadopulo. "Di Canio hat instinktiv sein Tor gefeiert. Seine Geste hat nichts mit Politik zu tun", so der Coach. In den vergangenen Jahren waren die Anhänger von Lazio immer wieder durch faschistisches und rassistisches Verhalten aufgefallen.

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