Am 14. Oktober 1939 in Marne (Dithmarschen/Schleswig-Holstein) geboren, zog Martin mit seiner Familie Anfang 1956 nach Gelsenkirchen und trat zum 1. Februar dieses Jahres dem Sportclub im Norden der Stadt bei. „Ich habe beim SC Hassel in der A-Jugend und einige Jahre in der ersten Mannschaft gespielt, bis mich leider 1963 ein Kreuzbandriss außer Gefecht setzte“, erinnert sich Martin.
Nach Beendigung seiner aktiven Karriere übernahm er sofort einen Posten im Verein, der zu dieser Zeit noch ein reiner Fußballklub war. Von 1963 bis 1966 war Martin Schriftführer der Grün-Weißen, danach bis 1969 erst zweiter und bis 1974 erster Geschäftsführer, ehe er den Vereinsvorsitz übernahm. Sein Verdienst und der seiner engen Wegbegleiter Heinz Stork, Horst Bitter, Dr. Reinhard Ellebrecht, Günter Radke und Jürgen Krautwald ist es, dass der Sportclub bis heute einen hervorragenden Ruf genießt - und mit über 2.000 Mitgliedern in zehn Sparten der größte Amateursportverein Gelsenkirchens ist.
Für seine ehrenamtliche Arbeit in Hassel wurde Martin mehrfach geehrt. Schon im Jahre 1979 zeichnete ihn die Sepp-Herberger-Stiftung des DFB für seine Jugendarbeit aus, die Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1996 war schließlich seine höchste Dekoration.
Beruflich schlug er eine Verwaltungslaufbahn ein, doch sein sportliches Fachwissen und Organisationsgeschick wurde bald von Stadt, Land und Bund erkannt. So wurde er 1974 WM-Außenstellenleiter für den Standort Gelsenkirchen. „Das waren aufregende Wochen, schließlich fanden im damals neuen Parkstadion fünf WM-Spiele statt“, leuchten seine Augen bei dem Gedanken an den Sommer vor 35 Jahren. Auch bei der EM 1988 in Deutschland gehörte er dem lokalen Organisationsbüro des DFB an, und als das Olympiabüro Ruhrgebiet eine Bewerbung für die Sommerspiele im Revier prüfte, war Martins Rat ebenfalls gefragt.
Auch der FC Schalke griff auf seine Dienste zurück, doch nur eine Saison (1980/81) lang assistierte er dem damaligen S04-Präsidenten Dr. Hans-Joachim Fenne als Geschäftsführer. Im Juni 2004 überstand Martin einen Herzinfarkt, in der Folge legte er im Mai 2005 sein Amt als Vorsitzender des SC Hassel nieder und wurde 2006 Ehrenvorsitzender.
Die Führung eines Amateurklubs sei seiner Ansicht nach „heute viel schwieriger als früher. Je nachdem, wie hoch man spielt, braucht man einen Steuerberater und Rechtsanwalt sowie am besten einen hauptamtlichen Geschäftsführer im Verein. Wer soll das leisten, da die Zuschauer wegbleiben und sich die Sponsoren zurückziehen?“, weiß Martin, dass er in Hassel ein schweres Erbe hinterlassen hat.
Seinen Geburtstag feiert Martin am kommenden Samstag, 17. Oktober, im SCH-Jugendheim auf der „Sportanlage Lüttinghof“.