„Mit 22 Punkten nach zehn Spielen ist unser Auftakt wirklich gelungen“, strahlte Ratingens Coach Karl Weiß. „Aber es war gegen West ein ganz enges Spiel.“
Doch am Freitag zeigte sich im Stadion Ratingen ein Phänomen: Wer auf einer Erfolgswelle schwimmt, hat auch das Glück auf seiner Seite. Zu einem psychologisch hervorragenden Zeitpunkt ging 04/19 kurz vor der Pause durch einen Flachschuss von Hakan Yalcinkaya in Führung (43.). „Das war natürlich für uns viel wert“, betonte Weiß: „West ist deutlich besser als ihr derzeitiger Tabellenplatz dies aussagt.“
Doch vor allem im zweiten Durchgang kam von den Gästen zu wenig. Daniel Stolzenberg hatte sieben Minuten vor dem Ende eine gute Möglichkeit zum Ausgleich. „Da hatten wir wirklich ein wenig Glück. Doch vorher muss es schon 2:0 für uns stehen“, berichtete Weiß. „Yalcinkaya hatte wieder getroffen, aber er zählte nicht.“
Somit musste der ehemalige Kettwiger ein wenig länger auf die Erlösung warten. Eine Co-Produktion zwischen den beiden eingewechselten Kickern Davide Venturiello und Murat Gümüstas sorgte für die Entscheidung (86.). „Die Jungs, die reingekommen sind, haben ihre Sache sehr gut gemacht. Auf der anderen Seite war die Enttäuschung groß. „Das Spiel muss man nicht verlieren“, ärgerte sich Wests Co-Trainer Uwe Roscher. „Wir waren in den entscheidenden Situationen nicht clever genug. Ich würde sogar behaupten, dass wir die klareren Chancen hatten.“ Die aber erneut nicht genutzt wurden. „Wir haben ohnehin schon einige Punkte liegen gelassen. Zwischen 15 und 17 Zähler könnten wir ohne Probleme auf dem Konto haben“, rechnete Roscher vor. „Jetzt müssen wir hart arbeiten, um da unten wieder raus zu kommen. Unser Kader ist zu stark für den Abstieg.“