Doch die 09er haben dazugelernt. „Es war aber sicherlich keine Pflichtaufgabe“, wehrt sich Andreas Przybilla. Der Trainer fügt an. „Es war die stärkste Mannschaft, gegen die wir gespielt haben. Unser Pluspunkt war allerdings, dass ich noch nie eine so kämpferische Einstellung wie gegen Siegen gesehen habe.“
Dennoch ist der Ex-Wattenscheider weit davon entfernt, alles rosig zu sehen. „Es sieht freundlicher für uns aus, aber es ist noch nicht genug. Denn wir haben zu den Abstiegsplätzen nur einen Punkt Vorsprung und das ist sehr knapp. Wir müssen also noch mehr arbeiten, um dort unten herauszukommen.“
Doch die eingeschlagene Richtung stimmt. Schließlich war Przybilla bei seinem Amtsantritt mehr als Psychologe, denn als Trainer gefordert, weil das Selbstvertrauen des letztjährigen Dritten im Keller war. „Ob es nun wieder da ist oder nicht, ist egal“, winkt der Coach ab: „Wichtig ist, dass die Jungs wissen, worum es geht. Und dabei sind wir auf einem guten Weg.“
Seine Arbeit der letzten fünf Wochen trägt also Früchte. „Ich muss an allen Fronten arbeiten“, berichtet Przybilla. „Spielerisch, körperlich und bei der Disziplin“, skizziert er seine größten Baustellen: „Ich werde noch rund vier Wochen benötigen, bis dass die Jungs auf allen Ebenen so weit sind, aber ich bin zuversichtlich, dass wir es hinbekommen werden.“
Aber bis zu diesem Punkt war es für ihn ein steiniger Weg, weil nicht alle Akteure seine Marschroute gleich verstanden haben. „Es gab sicherlich Probleme“, nickt Przybilla. „Aber spätestens seit letzter Woche wissen sie, wie sie mich zu nehmen haben.“ Denn seither ist die Schonzeit vorbei und der Ex-Speldorfer macht deutlich. „Die Leute wissen, dass meine Vorgaben umgesetzt werden müssen. Wenn nicht, habe ich einen 23-köpfigen Kader zur Verfügung“, duldet Przybilla keine Querulanten.
Und keine Ausreden. Wie im kommenden Match gegen das Schlusslicht aus Mühlhausen. „Mir ist es schnuppe, ob ein Gegner von oben oder unten kommt. Wir müssen gewinnen“, macht er deutlich: „Die haben eine sehr gute Offensive, aber wir werden die Hürde nehmen, denn schließlich brauchen wir die Punkte.“